Social Marketing und Social-Media -Marketing

Zwischen Social Marketing und Social-Media -Marketing besteht Verwechslungsgefahr. Doch es handelt sich um zwei grundlegend unterschiedliche Marketingstrategien, betont Dominik Sedlmeier, CEO der PR-Agentur El Clasico Media GmbH, in einem Gastbeitrag.

Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Social Marketing und Social-Media –Marketing. Während Social-Media-Marketing sich auf eine Vermarktung auf Social Media bezieht, wirbt man beim Social Marketing mit seinem sozialen Engagement. Doch ist eine Vermarktung durch soziales Engagement sinnvoll? Was sind die Vorteile von Social Marketing? Welche Risiken gibt es? Und wie kann eine solche Vermarktung aussehen?

Social Marketing – Was ist das genau?

Beim Social Marketing engagiert sich ein Unternehmen sozial und wirbt öffentlich damit. Das soziale Engagement kann in einem eigenen Projekt bestehen oder in einer Partnerschaft mit einer gemeinnützigen Organisation. Die Werbung dafür erfolgt ganz altmodisch mit Plakaten und Flyern, aber auch über die eigene Webseite, Social Media oder Medienveröffentlichungen. Anwendung findet die Strategie in den Bereichen Umwelt und Klima oder Soziales. Das vorrangige Ziel von Social Marketing besteht darin, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft auszulösen. Andere Menschen sollen also emotional berührt und dadurch motiviert werden, selbst etwas Gutes tun zu wollen. So kann eine bessere Welt geschaffen werden.

So kann Social Marketing aussehen

Um die Marketingstrategie noch besser zu veranschaulichen, folgen einige Beispiele von Unternehmen, die sich auf unterschiedliche Weisen sozial engagieren.

  1. Share: Die Marke share wirbt von Grund auf damit, eine soziale Marke zu sein. Sie haben Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Schreibwaren im Angebot. Bei jedem Kauf eines Produktes von share erfolgt eine Spende an bedürftige Menschen in unterschiedlicher Weise. Zum Beispiel wird bei dem Kauf einer Wasserflasche ein Tag Trinkwasser für eine Person in Not und beim Kauf von Schreibwaren Schulstunden für ein Kind gespendet.
  2. Edeka: Die Lebensmittelkette Edeka arbeitet nicht nur mit dem WWF zusammen, sondern setzt sich auf für nachhaltige Fischerei ein. Diese beiden Partnerschaften stehen vor allem für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und sollen dabei helfen, den ökologische Fußabdruck zu verkleinern. Daneben steht Edeka auch mit sozialen Projekten in Partnerschaft. Darunter das Stipendien- und Mentorenprogramm „Geh deinen Weg“ und das Olympia Team Deutschland. Soziales und Nachhaltigkeit vereint das Programm „Cocoa for future“, welches Edeka selbst ins Leben gerufen hat. Dadurch soll der Kakaoanbau in den jeweiligen Regionen zukunftsfähiger gestaltet und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter dort verbessert werden.
  3. H&M: Die Einzelhandelskette gründetet 2013 eine Kleidersammel-Initiative. Gut erhaltene Kleidung wird an Second-Hand-Läden weitergegeben. Schlechter erhaltene Kleidungsstücke werden zum Upcycling verwendet oder zu Putzlappen umfunktioniert. Außerdem spendet H&M Überschüsse, die dann zu Forschungszwecken genutzt werden oder soziale Projekte unterstützen. Bei Abgabe seiner Altkleider bekommt man übrigens einen Gutschein für den nächsten Einkauf. Daneben engagiert sich H&M noch auf andere Weisen: Sie verwenden vermehrt recycelte Materialien, bieten einen Kleidungs-Verleih an und geben Tipps, damit Kleider langlebiger werden.

Die drei genannten Beispiele veranschaulichen, wie unterschiedlich man sich als Unternehmen sozial engagieren kann. Aber auch, dass sich jede Firma Möglichkeiten des sozialen Engagements ausgesucht hat, die zu den Werten des eigenen Unternehmens passen.

Andere Menschen motivieren

Die vorherigen Beispiele haben nicht nur veranschaulicht, was alles möglich ist, sondern auch, welche Vorteile Social Marketing haben kann. Alle Marken zeigen, dass man als Privatperson beim Kauf der Produkte gleichzeitig etwas Gutes tut. Aber, dass man ebenso die Möglichkeit bekommt, sich sozial zu engagieren und dafür etwas zu bekommen. Der gewünschte Bewusstseinswandel kann also durch Social Marketing eindeutig erfolgen. Auch ein großer Kostenaufwand ist nicht immer nötig. Die Annahme von Sachspenden oder eine gemeinsame Müllsammelaktion mit dem Team und der Kundschaft fordern nur einen sehr geringen Kapitalbetrag.

Partnerschaften können sich lohnen

Doch auch ein höherer Kostenaufwand kann sich lohnen. Dieser entsteht meist mit der Zusammenarbeit einer PR-Agentur. Sie kann für eine viel größere Reichweite sorgen. Social Marketing bietet zwar insgesamt die Möglichkeit, den eigenen Kundenstamm zu vergrößern und Mitarbeiter dazuzugewinnen, doch PR-Arbeit kann diese Chance noch vergrößern. Denn fast jeder investiert lieber in ein Unternehmen, das sich sozial engagiert. Doch bekommt man durch viele Publikationen, definitiv mehr Aufmerksamkeit. Zusätzlich wird das Image des Unternehmens verbessert.

Nicht nur durch PR-Arbeit, sondern auch durch die Partnerschaft mit einer gemeinnützigen Organisation lässt sich die Glaubwürdigkeit erhöhen. Denn es kann vorkommen, dass Unternehmen nur mit sozialem Engagement werben, es jedoch überhaupt nicht wirklich umsetzen. Daher ist es umso wichtiger, authentisch aufzutreten. Storytelling kann zusätzlich dabei helfen und Verständnis bei den Kunden hervorrufen.

Weitere Risiken

Die Partnerschaft mit einer gemeinnützigen Organisation hat jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Z.B. kann man in der Individualisierung eingeschränkt werden. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass durch ein zielgruppenspezifisches Vorgehen, eine größere Zielgruppe ausgeschlossen wird. Denn wie die Beispiele bereits gezeigt haben, sollte man sich am besten für eine Form von sozialem Engagement entscheiden, die zum eigenen Unternehmen passt.

All die Vorteile und Risiken sollten jedoch keinen Einfluss auf die Entscheidung haben, ob man sich sozial engagieren möchte oder nicht. Wenn man etwas Gutes tun will, dann sollte man das auch tun. Und dann ist Social Marketing auch der richtige Weg, soziales Engagement zu zeigen. Denn nur so können noch mehr Menschen motiviert werden, sich selbst sozial zu engagieren.

 

 

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