Operational Intelligence: Was Maschinendaten verraten

Der Begriff Big Data setzte sich im vergangenen Jahr als Schlagwort für die neue Art der Informationsflut durch. Splunk-Manager Olav Strand erklärt im Gastbeitrag für ZDNet, wie Operational Intelligence aus Big Data echtes Wissen macht.

„Alles auf Erden lässt sich finden, wenn man nur zu suchen sich nicht verdrießen lässt.“ Paradoxerweise können gerade im Informationszeitalter Zweifel an dieser schönen, aber schon rund 2250 Jahre alten Sentenz von Philemon von Syrakus aufkommen. Wir stehen vor einer Masse an digitalen Informationen und jede Sekunde kommen neue Daten hinzu. Mehr Digitalisierung ist aber nicht gleich mehr Transparenz, und bedeutet schon gar nicht schnelle Auffindbarkeit.

IT Strukturen an sich sind komplex und sie geben uns oft genug viele Rätsel auf: Fehler in Systemen, Sicherheitslücken, Angriffe, langsame Prozesse, ineffiziente Verarbeitung. Die Gründe für diese Dinge liegen oft in tausenden von Datensätzen vergraben. Das Wissen schlummert tief in den Unternehmen vor sich hin, denn die Informationen sind verborgen. Wir beachten sie nicht. Die Rede ist von Maschinendaten.

In jeder Sekunde eines jeden Tages werden auf der ganzen Welt viele Millionen von Maschinendaten generiert: von IT-Applikationen, im Netzwerk, von der Infrastruktur – einfach von jedem einzelnem System im Unternehmen. Diese Maschinendaten – ob physisch, virtuell oder in der Cloud generiert – umfassen beispielsweise Daten zu Anwendertransaktionen, Kundenverhalten, Maschinenverhalten, Sicherheitsbedrohungen oder betrügerische Aktivitäten.

Dabei ist die Semantik der Daten sehr komplex. Für den Laien scheinen es nur kryptische Zahlen zu sein. Aber es steckt eine riesige Menge an Wissen in ihnen. Maschinendaten enthalten wichtige Informationen aus den verschiedensten Bereichen eines Unternehmens – jede einzelne könnte dabei für die Entscheidungsfindung, beim Planen von Maßnahmen oder beim Lösen von Sicherheitsproblemen wichtig sein. Deshalb muss die IT diese Daten verwertbar machen, das heißt, die operativen Informationen aus diesen Daten müssen sichtbar werden und dazu dienen, wertvolle Einblicke zu gewinnen.

Was ist Oprational Intelligence?

Olav Strand, der Autor dieses Gastbeitrags für ZDNet, ist Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Splunk (Bild: Splunk).
Olav Strand, der Autor dieses Gastbeitrags für ZDNet, ist Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Splunk (Bild: Splunk).

Das neue Schlagwort heißt: Operational Intelligence (OI). Unter OI versteht man eine Form dynamischer Business Analytics in Echtzeit. Diese neue Methodik auf Basis innovativer Technologie gewährt tiefere Einblicke in den Zustand eines Unternehmens und bietet wertvolle Informationen für die verschiedensten Bereiche wie Application Management, IT, Security, Compliance, Business und Web Analytics.

Der neue Technologieansatz für Operational Intelligence muss keine Logfiles transformieren, damit diese in Datenbanken abgelegt werden können. Parsing und Indexierung erfolgen direkt. Dadurch kann dieser Ansatz flexibel auf veränderte Log-Formate reagieren: ohne zusätzlichen administrativen Aufwand, ohne das Log-Informationen verloren gehen. Unabhängig vom Datenformat werden Daten indiziert, es sind keinerlei Adapter erforderlich.

Die so indizierten Daten werden auf einem Server zentral gehalten und sind für Suchanfragen über die gesamte IT hinweg vorbereitet. Unternehmen können diesen kompletten Datenpool durchsuchen und Muster erkennen, da sie Ereignisse verschiedener Datenquellen korrelieren können.

Operational Intelligence steigert Sicherheit und Compliance

Für optimierte Sicherheit und Compliance ist Operational Intelligence von großem Vorteil, denn der Zeitraum zwischen einem auffälligen bezeihungsweise ungewöhnlichen Ereignis und seiner Aufdeckung wird signifikant verkürzt. Das bedeutet, dass die Ursache einer Fehlermeldung schneller identifiziert wird. Durch Monitoring und zeitnahes Aufdecken von Angriffen kann sich das Unternehmen besser vor Sicherheitsrisiken schützen. Da sich historische Daten und Live-Feeds kombinieren lassen, sind Unternehmen auch in der Lage, Trends und Anomalien zu erkennen, um schließlich Entscheidungen auf den gewonnenen Informationen zu treffen.

Operational Intelligence macht aus Big Data echtes Wissen

Der Begriff Big Data wird uns auch 2012 erhalten bleiben. Denn durch die automatisierte Datensammlung, durch die weitere Verbreitung von Technologie wie RFID und GPS, durch Web-Klick-Ströme, E-Mails, Wikis und eine Vielzahl an Logs und anderen Maschinendaten, die sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Unternehmens durch unterschiedliche Technologien und Datenformate geschaffen werden, steigt das Datenvolumen unaufhörlich.

Denken wir beispielsweise an einen E-Shop. Dort hier werden tagtäglich massenhaft die unterschiedlichsten Datenarten zu den Webaktivitäten der Besucher generiert. Mittels OI kann die gesamte Masse dieser zum Teil unstrukturierten Daten in einem System durchsuchen. Es lassen sich Korrelationen aufdecken und Erkenntnisse daraus gewinnen, um letztendlich ein optimiertes Einkaufserlebnis zu schaffen.

Auch für die Optimierung unternehmensinterner Prozesse kann Operational Intelligence einen echten Mehrwert bieten. Die Zeiten sind vorbei, in denen Unternehmen auf Grundlage von historischen Daten Pläne erstellen und Entscheidungen treffen wollten. Dennoch herrscht in vielen Unternehmen Frustration, wenn es darum geht, zeitnah relevante Informationen zu erlangen. Mitarbeiter sind es heute gewohnt, dass Technologie so funktioniert, wie sie es brauchen, und zwar immer und überall. Diesen Anforderungen ist die vorherige Generation von IT nicht mehr gewachsen. Sie war lediglich dazu geschaffen, den Anwendern Informationen über bereits vergangene Ereignisse bereitzustellen.

Heute brauchen Unternehmen Informationen, die ihnen in Echtzeit einen Überblick über den Zustand ihrer Organsiation vermitteln. OI bietet hier wertvolle Unterstützung. Es ist ein leistungsstarkes Tool, um Entscheidungen in Echtzeit zu treffen und Maßnahmen durchzuführen, die den modernen Anforderungen an Schnelligkeit und Agilität zu hundert Prozent gerecht werden.

AUTOR

Olav Strand ...

Olav Strand ist Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Splunk. Das Unternehmen bietet Software für Operational Intelligence an, mit der sich Echtzeit-Computerdaten sowie Terabyte an historischen Daten lokal oder in der Cloud überwachen, analysiern und in Berichten darstellen lassen.

Themenseiten: Big Data, Business Intelligence, Gastbeiträge, IT-Business, Splunk

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