45 Prozent weniger Skimming-Fälle in Deutschland

Vergangenes Jahr hatten die Angriffe mit 190.000 Geschädigten einen Rekordwert erreicht. Ein großes Hindernis sind anscheinend die EMV-Chips auf den Karten. Allein mit den Daten des Magnetstreifens lässt sich nur noch in Übersee einkaufen.

2011 hat es in Deutschland 45 Prozent weniger Fälle von Datendiebstahl an Geldautomaten gegeben. Im vergangenen Jahr hätten die Angriffe mit 3200 manipulierten Automaten und rund 190.000 Geschädigten einen Rekordwert erreicht, sagte Margit Schneider, Leiterin des Sicherheitsmanagments bei Euro Kartensysteme, der Tageszeitung Die Welt.

Skimming Deutschland

Auschlaggebend ist dem Bericht zufolge der mittlerweile flächendeckend eingeführte EMV-Chip. Kriminelle hätten noch keinen Weg gefunden, die dort hinterlegten Daten auszulesen, und müssten sich daher auf den Magnetstreifen konzentrieren. Dieser enthalte jedoch nicht mehr genügend Informationen.

Geldabheben und einkaufen funktioniert demnach nur noch, wenn auch ein Chip vorhanden ist – sowohl in Deutschland als auch den Nachbarländern. Kriminelle müssen also entweder weit reisen oder die Daten ins Ausland verkaufen. Nach Informationen der Zeitung wurden Dubletten 2011 in 23 Prozent der Fälle in den USA verwendet. Jeweils 9 Prozent der Karten landeten demnach in Russland und Argentinien, einige auch in Kolumbien, der Dominikanischen Republik und Mexiko. Vor einigen Jahren habe es noch gereicht, nach Italien, Rumänien oder Frankreich zu fahren.

Vergangenes Jahr hatte sich das Bundeskriminalamt (BKA) dafür ausgesprochen, den Magnetstreifen bei Kredit- und Girokarten abzuschaffen. Bis es so weit sei, werde aber noch einige Zeit vergehen, sagte Sicherheitsmanagerin Schneider der Welt. Die meisten Kontoauszugsdrucker greifen demnach immer noch auf die dort gespeicherten Daten zu. Und in Ländern wie den USA werde es frühestens 2015 zu einer Umstellung auf Chips kommen.

Themenseiten: Big Data, Datendiebstahl

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