Starker SOA-Einsatz bringt Probleme

Bis 2011 sollen 80 Prozent der Unternehmen das Konzept der serviceorientierten Architekturen (SOA) ganz oder teilweise umgesetzt haben. Doch bei aller Euphorie: Sicherheit, Performance und Interoperabilität bleiben offene Punkte.

2006 lagen die Ausgaben für SOA-Technologien und -Services weltweit bei 2,3 Milliarden Dollar, dieses Jahr sollen es schon sechs Milliarden sein. Bis 2011 erwarten Marktforscher von IDC dann ein Marktvolumen von 14 Milliarden. Auch hierzulande wird kräftig an der Umsetzung von SOA gewerkelt, wie die Analysten von PAC herausgefunden haben: Etwa 600 bis 700 Millionen Euro geben deutsche Unternehmen in diesem Jahr für SOA-Tools und Service aus.

„Was wir zurzeit im Markt sehen, ist allerdings erst der Anfang“, glaubt Gartner-Analyst Massimo Pezzini. Das Angebot sei vielfältig, und je mehr SOA in den Unternehmen umgesetzt werden, umso mehr zeigten sich Herausforderungen, an die vor wenigen Jahren noch keiner gedacht hat. Insbesondere das Thema „Federation“ – also wie sich unterschiedliche SOAs miteinander verbinden lassen – und Performancefragen werden Anwender, Anbieter und Forscher in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen.

„Das Management von Services in großen Umgebungen ist ein Performance-Fresser“, sagt Pezzini. Es müssten viele Übersetzungs-, Transformations- und Ladeprozesse ausgeführt werden. „Das kostet Ressourcen.“ So arbeiteten Labors bereits heute an Konzepten, wie sich eine SOA künftig ohne Datenbank betreiben lässt: In gigantischen Arbeitsspeichern sind alle Daten, Anwendungen und Steuerungsregeln zur Laufzeit enthalten, um akzeptable Prozesszeiten überhaupt ermöglichen zu können.

Weitgehend unklar ist auch das Thema Sicherheit von Services, wie der unabhängige Analyst Wolfgang Martin erläutert: „Innerhalb eines Unternehmens oder mit einigen wenigen Services mag man das noch in den Griff bekommen.“ Sollten Unternehmen jedoch in großen Stil Services anbieten und konsumieren, werde ein komplexes Rechte- und Sicherheitssystem benötigt. Laut Martin sind dabei noch viele Fragen offen: „Wer nutzt einen Service, wie stelle ich sicher, dass zum Zeitpunkt der Aktualisierung den Service keiner verwendet, und wie schütze ich Daten und Strukturen?“

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