UK: Gesetz verlangt Herausgabe von Datenschlüsseln

Bei Nichtbefolgung droht Gefängnisstrafe

Seit gestern müssen Großbritanniens Bürger Datenschlüssel übergeben, wenn sie dazu angehalten werden. Kommen sie der Aufforderung nicht nach, droht ihnen eine Gefängnisstrafe von zwei bis fünf Jahren. Das berichtet die PC World.

Mit diesem neuen Gesetz tritt Abschnitt 49 des Regulation of Investigatory Powers Act (RIPA) in Kraft, der Bestimmungen zur Entschlüsselung verschlüsselter Kommunikation und verschlüsselter Daten enthält. Die RIPA wurde noch von Tony Blair verabschiedet, der damit eine Handhabe gegen den massiven Einsatz von Verschlüsselungtechnologien schaffen wollte.

Laut Abschnitt 49 des Gesetzes müssen die Behörden Auskunft über die Schlüssel erhalten, wenn die Erlaubnis einer richterlichen Autorität, eines Polizei- oder Zollpräsidenten oder einer Person vorliegt, die im Rang eines Brigadiers oder höher steht.

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6 Kommentare zu UK: Gesetz verlangt Herausgabe von Datenschlüsseln

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  • Am 5. Oktober 2007 um 9:52 von moselaner

    Herausgabe von Datenschlüsseln
    In Deutschland unmöglich? Darüber kann ich nur lachen. Wenn die Mehrheit der Bürger wüsste, was heute bei uns heute schon alles überwacht wird, es käme zu einer Revolution. Da wir aber zu Bucklern erzogen wurden, wird alles hingenommen.

  • Am 4. Oktober 2007 um 10:59 von Paul

    Mißverständniss
    Man soll und muß verschlüsseln!
    Dies wird weder verboten noch unter Strafe gestellt.
    Aber zur Verbrechensbekämpfung ist man verpflichtet hier Schlüssel rauszugeben.
    Diese Regelung find ich richtig, denn nach der Rausgabe kann man seine Daten ja wieder neu verschlüsseln.

    • Am 5. Oktober 2007 um 19:27 von eg

      Die Musikindustrie freuts
      Als ob es sich hier um ein Missverständnis handelt. Wenn die Polizei das Passwort will, muss es herausgegeben werden.
      Das freut doch sehr die Musikindustrie. Endlich kann sie gegen jeden vorgehen.

      Lieber 2 Jahre Knast, als 156.000 € zu zahlen, weil man unentgeldlich ein paar Musikdateien verbreitet hat.
      http://www.heise.de/newsticker/meldung/96978
      Solche Entscheidungen ruinieren Leben. Unverständlich wie man es da gut finden kann zur Herausgabe von Schlüsseln gezwungen werden zu können.

      In Deutschland hat man (noch) das Recht die Aussage zu verweigern, wenn man sich damit selbst belasten würde.

      Im Übrigen welche Daten hat man schon verschlüsselt, die Fremde belasten?
      Das Gesetz dient nur dazu England komplett in einen Überwachungsstaat zu verwandeln.

  • Am 4. Oktober 2007 um 10:03 von Jakob Demir

    … in Deutschland unmöglich, da …
    das Recht gilt, dass ich Schweigen kann, wenn ich mich selbst belasten würde.
    Ich wäre ja gespannt, ob die Verschlüsselung grundsätzlich verboten wird.
    Dabei sollte das bei Notebooks (bei sensiblen Daten) umgekehrt sein.
    Wer nicht verschlüsselt sollte (und bei Diebstahl: wird) bestraft werden.

    :-)

    Gruß
    DJ

  • Am 2. Oktober 2007 um 20:57 von theshredder

    macht doch nix…
    also wenn man truecrypt eine versteckte partition in einem verschlüsselten Container erstellt ist es nicht mal möglich zu beweisen, dass überhaupt irgendwelche verschlüsselten daten vorhanden sind. was also soll das gesetz bringen???

    • Am 5. Oktober 2007 um 19:23 von eg

      AW: macht doch nix…
      Es ist nichtmal nachweisbar, dass ein TrueCrypt Container überhaupt verschlüsselt ist. Ohne den Schlüssel sieht das nach Zufallsdaten aus.

      Im Umkehrschluss bedeutet das, wer Zufallsdaten hat, kann in diesem menschenrechtsverachtenden Land unschuldig für ein paar Jahre ins Gefängnis kommen.

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