3G kurbelt Chip-Nachfrage an

Multimedia-Chips müssen immer mehr Funktionen beherrschen

Sinkende Absatzzahlen und Umsätze haben am weltweiten Mobiltelefon-Markt zu neuen Anforderungen an Chiphersteller geführt. Die Weiterentwicklung von Applikationen sowie die technische Aufwertung der Geräte stehen im Mittelpunkt der Chip-Produktion für den Handy-Markt. 3G-Technologien wie UMTS werden demnach zu einem der wichtigsten Wachstumstreiber des Chip-Marktes, prognostizieren laut „Cellular News“ die Analysten des chinesischen Marktforschers CCID Consulting. Nicht nur Multimedia-Chips, sondern auch Speicher- und Energiemanagement-Chips würden durch die Verbreitung des 3G-Standards in ihrer Anwendung aufgewertet und verbessert.

„3G ist der große Treiber, auf den letztlich alle setzen“, sagt Commerzbank-Analyst Dennis Etzel. Denn die Verbreitung der 3G-Technologie könnte den steigenden Preisdruck bei Mobiltelefon-Herstellern und damit in der gesamten Wertschöpfungskette mildern – so auch bei Chip-Herstellern. „Neue Features, die einen höheren Electronic Content bieten, haben gleichzeitig einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis“, erklärt der Analyst.

Der durchschnittliche Verkaufspreis von Handys war vor allem im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Gründe waren ein von Asien getriebenes Mengenwachstum von Handys sowie eine Verschiebung des Produktmixes hin zu Low-End-Geräten. „Die Hersteller geben diesen Preisdruck in die vorgelagerte Wertschöpfungskette ab“, sagt Etzel. Bisher sei die Verbreitung von 3G jedoch sehr schleppend, weshalb der Preisdruck unter den Händlern bis zu dessen Durchsetzung weiter bestehen werde.

Die Chipherstellung für Multimedia-Anwendungen wird auch weiterhin an Bedeutung zunehmen, so die CCID-Marktforscher. Während Foto-, Musik- und Radio-Funktionen bereits zur Standardausrüstung von Handys zählen, steige künftig auch die Nachfrage nach Bild- und Videoverarbeitung, Stimmerkennung sowie Handy-TV oder E-payment. Gemeinsam mit Multimedia-Anwendungen werde auch das Wachstum des Chip-Marktes im Bereich drahtlose Verbindungen angetrieben. Vor allem die Bluetooth-Technologie werde von diesem Wachstum am Mobiltelefon-Sektor profitieren.

Potenzial sehen die Marktforscher auch für den Wi-Fi-Chipmarkt. Während solche Bauteile vorwiegend in Notebooks gebraucht werden, stelle ihr Einsatz auf mobilen Endgeräten durch weiterentwickelte Technologien und verringerte Größe ebenfalls einen Zukunftstrend dar. Die Entwicklung einer Plattformbasis in Mobiltelefonen sei ein weiterer Trend am Chipmarkt, der schon seit einigen Jahren beobachtet werden kann, so Etzel. Die Integration von immer mehr Funktionen auf einem Chip rücke demnach in den Vordergrund.

Darüber hinaus zeichnen sich laut den Marktforschern zwei übergeordnete Trends am Handy-Chipmarkt ab. Einerseits steigen die Benutzeransprüche an die Multifunktionalität der mobilen Geräte. So wächst die Beliebtheit von Smartphones an, die Foto-, Musik-, Spiel- und Geschäftsfunktionen vereinen.

Im Rahmen der gestellten Anforderungen steigt der Bedarf an Chips, die hohe Datenverarbeitungsgeschwindigkeiten vorweisen. Andererseits entwickelte sich im vergangenen Jahr unter den Chipherstellern ein Fokus auf Niedrigpreis-Handys. Dieser war laut CCID Consulting vor allem auf deren einfachere Verbreitung in neuen Märkten zurückzuführen. So könnten billige Mobiltelefone sowohl in Chinas Low-End-Markt als auch in unterentwickelten Regionen Afrikas, Indiens und des Nahen Ostens abgesetzt werden.

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