Musikdownloads keine Rettung für Musikbranche

IFPI Deutschland rechnet mit einstelligem Minus

Das Jahr 2006 hat der weltweiten Musikbranche einen weiteren Rückschlag gebracht. Die CD-Verkäufe sind erneut rückläufig und können auch vom digitalen Markt nicht ausgeglichen werden, zeigen die Ergebnisse der ersten drei Quartale 2006 am französischen Musikmarkt betrachtet. Laut den französischen Phonoverbänden (Snep) sind in diesem Zeitraum die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr mit 545 Millionen Euro um zehn Prozent gesunken. Der digitale Musikmarkt ist demnach weit entfernt davon, die Rückgänge am physischen Markt zu kompensieren.

In Deutschland sieht die Situation nicht viel besser aus. „Wir erwarten nicht, dass es in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 deutliche Verbesserungen geben wird“, so Johann-Friedrich Brockdorff-Dallwitz, Leiter des Wirtschaftsreferats der deutschen Phonoverbände (IFPI). „Wir hoffen zumindest, dass sich der Absatzrückgang im einstelligen Bereich belaufen wird“, so Brockdorff-Dallwitz weiter. Der IFPI Deutschland wird die Halbjahreszahlen voraussichtlich im März veröffentlichen. Zwar ist der digitale Musikmarkt gewachsen, sein Anteil am Gesamtmarkt bleibt jedoch minimal. Von 594 Millionen Euro gehen 28 Millionen Euro auf das Konto von mobilen und Internet-Musikdownloads.

Auch eine im Dezember vergangenen Jahres für Aufruhr sorgende Forrester-Studie gibt der globalen Musikbranche zu denken. Laut der Studie sollen die Verkäufe der Musikplattform Itunes um 65 Prozent eingebrochen sein. Forrester lenkte später ein, dass die Ergebnisse falsch interpretiert worden seien. Allerdings legte Itunes keine Zahlen vor, um Klarheit zu schaffen.

In den ersten sechs Monaten betrug der Rückgang am physischen Markt in Deutschland minus fünf Prozent. Frankreich verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Minus von elf Prozent. Unter den zehn größten Märkten haben Japan mit plus vier Prozent und Australien mit plus einem Prozent Zuwächse vorzuweisen. Diese beiden Märkte verzeichnen weltweit, gemeinsam mit Spanien und Großbritannien auch die stärksten Wachstumsraten bei Musikdownloads aus dem Internet und auf das Mobiltelefon.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Musikdownloads keine Rettung für Musikbranche

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  • Am 9. Januar 2007 um 17:37 von Hans

    Musik kaufen, wieso denn?
    Gibts doch alles legal im Netz. Radioripper lässt grüßen. Man muss nur etwas geduldig sein, ist klar, aber sonst reicht das allemal.

    • Am 9. Januar 2007 um 19:36 von Peter

      AW: Musik kaufen, wieso denn?
      Klar doch. Aber wenn D u künftig weiterhin neue Musik am Markt willst, von was sollen die Musiker dann leben?

    • Am 9. Januar 2007 um 20:29 von dragon

      AW: Musik kaufen, wieso denn?
      ja bei dem müll heutzutage ist jeder cent zu viel ….
      die preise für den schund sind viiiiel zu hoch …
      und beim download womöglich noch mit drm verseucht , hat man u.u. nix in den händen und wird noch gegängelt …

      das kann nicht gut sein und gut gehen …

      da hilft nur verzicht .

      irgendwann merken die herren der mi das es so net weiter get …

      das wird ne heilsamme erfahrung werden …
      auch wenn´s noch dauern mag …
      der tag wird kommen ….

      mfg

  • Am 10. Januar 2007 um 13:35 von Realist

    warum sollte man auch Schrott kaufen?
    Was heutzutage zum Kauf angeboten wird kann man nur mit viel Humor als Musik bezeichnen, mal abgesehen davon, dass die ganzen Reagenzglas-Bands und "Superstars" null Charisma besitzen.

    Seit CD’s mit Kopierschutz versehen wurden, habe ich keine einzige CD’s gekauft – ganz im Gegenteil von früher. Ich lass mich doch nicht für teuer Geld auch noch gängeln – Nein danke!

    Weiter gehts mit den Downloads die zu überteuerten Preisen noch nicht mal verlustfreies Wave liefern, sondern nur verlustbehaftetes MP3 – eine komplette CD im Download ist dann insgesamt sogar noch teurer als der CD-Kauf. Dafür darf ich mich dann mit DRM-Schrott und sonstiges nerven lassen?

    Fazit: teuer, unhandlich, kundenfeindlich – wer sowas kauft, ist selber Schuld

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