Wimax-Funkstandard wird DSL überholen

Koexistenz neben UMTS wird erwartet

Der neue Standard für regionale Funknetze, Wimax, wird sich aller Voraussicht nach ab 2008 gegen DSL durchsetzen. Übertragungsraten von 109 MBit/s und eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern werden insbesondere in ländlichen Regionen, in denen derzeit keine wirtschaftliche Breitbandversorgung möglich ist, besonderen Anklang finden. Nach Schätzungen von Steria Mummert Consulting erobert der neue Funkstandard bis 2009 ein Marktvolumen von rund drei Milliarden Euro.

„Die bestehende UMTS Mobilfunktechnik wird dabei von Wimax ergänzt und nicht verdrängt“, so Joerg Forthmann, Pressesprecher der Steria Mummert Consulting. Zwar liegt die Gesamtauslastung des UMTS-Netzes nur bei rund zehn Prozent, jedoch kommt es in Gebieten mit hohen Nutzerzahlen regelmäßig zu Kapazitätsengpässen. In diesen Problemzonen könnte ein einziger WiMax-Sendemast für eine Entlastung von rund 1000 Nutzern sorgen.

Das erste groß angelegte Pilotprojekt arbeitet derzeit die Stadt Düsseldorf gemeinsam mit Technologiepartnern aus. Bereits in wenigen Wochen soll die neue regionale Funknetzstruktur fertig ausgebaut sein und Touristen vor, während und nach der Weltmeisterschaft 2006 einen mobilen Stadtführer anbieten. Außerdem wird der Polizei und Feuerwehr erstmals ermöglicht, Film- und Fotosequenzen während Einsatzes an die Zentrale zu übertragen, um den Einsatz besser koordinieren zu können, wie Forthmann bestätigt.

Erste Laptops mit WiMax-Empfangstechnologie sollen bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen, 2007 folgen Mobiltelefone und PDAs mit der neuen Technik. Der Umsatz mit entsprechender WiMax-Hardware wird bis 2008 weltweit auf rund 940 Millionen Euro ansteigen, so Bernd Janke, Telekommunikationsexperte bei Steria Mummert Consulting.

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3 Kommentare zu Wimax-Funkstandard wird DSL überholen

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  • Am 4. Januar 2006 um 11:12 von Peter ZDNET

    http://www.Spain-Transport.com wartet sehnsüchtig auf Wimax
    Deutschland ist ja DSL mäßig gut versorgt, doch hier in Spanien haben die Leute noch Geld und die reichen Bauern auf den Fincas wollen auch den Hihghspeed Download für den Internetporno! Ganz abgesehen von der europäischen Geld Elite die bei uns hier unten in der Sonne wohnt!
    Die Frage lautet nicht ob die bankrotte BRD Wimax kauft sondern ob es sich auf dem Markt durchsetzt und diese Antwort lautet JA!

  • Am 4. Januar 2006 um 9:39 von bitbuerster

    WiMax-Chancen real betrachtet
    WiMax ist in in gewisser Weise alter Wein in neuen Schläuchen: Schon mit WLL (wireless local loop) gab es den Versuch, das Monopol der Post für die kabelgebundeneb Übertragungswege zu knacken bzw. den etablierten Mobilfunkern Konkurrenz zu machen. Ergebnis: Nach wenigen Jahren waren alle angetretenen Firmen pleite: Die Telekom hat durch Anpassung ihrer Gebührenstruktur schlicht und einfach die aufkeimende Konkurrenz platt gemacht.
    WiMax hat zwar etwas bessere Chancen, weil die Zeit zwischenzeitlich "reif" für Mobilfunk-Datendienste ist, aber ob es am Markt Bestand haben kann, entscheidet letztlich wieder der rosa Riese, denn wie bei WLL ist WiMax auch lizenzgebunden, d.h.: Firmen hängen an den Lizenzen und eine Verbreitung durch den freien Massenmarkt wie bei WLAN kann nicht stattfinden.
    Und wenn die Telekom in den bisher nicht-DSL-versorgten Glasfasergebieten plötzlich doch entscheidet, DSL-Adapter für ihr Glasfasernetz einzusetzen (was sie technisch schon lange kann, es aber aus finanziellen Gründen nicht macht), dann ist jedweder Business-Plan von WiMax-Unternehmen wieder Makulatur.

    Ergo: Um WiMax steht es sicherlich nicht so gut, wie mancher sogenannter "Consultant-Experte" glauben mag; immerhin wird die Technik aber für Preiskonkurrenz auf dem TK-Markt sorgen, was den Verbraucher freuen kann.

    • Am 4. Januar 2006 um 10:22 von Besserwisser

      AW: WiMax-Chancen real betrachtet
      Sicherlich interessant, Deine Ausführungen. Allerdings treten jetzt Konkurrenten mit starken Kapitalgebern "wie aus dem Nichts" auf, siehe Bundesligarechte (Venture/Private Equity-Kapitalgeber). Und die Telekom – nicht Post – wird von wirklich allen Seiten inzwischen in die Zange genommen (alternative Provider, VoIP, Kabelfirmen, Sat-Datenübertragung und einige mehr, sogar Regulierungsbehörde wird langsam zur "Telekomgefahr"). Wenn WiMax billiger und besser als UMTS wird, dann hat es auch in dem Bankrott-Staat Deutschland eine große Zukunft, denn hier zählt nur noch der Preis, nicht die Qualität… und die Studie ist sicherlich für Kapitalgeber "gebürstet" – pardon – geschönt worden…

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