Filmindustrie will Kampf gegen Raubkopierer verschärfen

GVU stellt neues drastisches Plakatmotiv vor

Die deutsche Filmindustrie will ihren Kampf gegen Raubkopierer weiter verschärfen. „Das Maßnahmenpaket aus Strafverfolgung, verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärung wird kontinuierlich ausgeweitet“, kündigte die GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V.) heute an.

Von Januar bis März seien 158.615 Raubkopien sichergestellt, 703 Verfahren eingeleitet und 527 Räumlichkeiten durchsucht worden. Nachdem der Verband schon im letzten Jahr mit drastischen Plakatmotiven auf sich aufmerksam gemacht hat, wird der Bogen nun noch weiter gespannt: Die „Zukunft Kino Marketing GmbH“ (ZKM) hat ein neues Plakat zur Kampagne „Raubkopierer sind Verbrecher“ vorgestellt, wonach „Die Luft für Raubkopierer immer dünner wird“. Zu sehen ist ein junger Mann, der sich unter immer enger werdende schwarze Filmbalken stemmt. Darunter ist zu lesen: „2003 trat das neue Urhebergesetz in Kraft. Tausende von Wohnungen wurden durchsucht, Millionen von Raubkopien beschlagnahmt, mehrere tausend Strafverfahren eingeleitet, viele Raubkopierer verurteilt. Langsam wird’s eng, Junge.“

Der Verband der Filmverleiher geht inzwischen zivilrechtlich gegen Portalseiten vor. Zahlreiche Unterlassungsansprüche seien bereits eingereicht worden. „Mit unseren Maßnahmen gegen Portalseiten, wie zum Beispiel Burningboard.net, erhoffen wir uns, die Distributionsstruktur für Film-Raubkopien empfindlich zu treffen. Zusätzlich arbeiten verstärkt Undercover-Ermittler in den Tauschbörsen, um entsprechendes Beweismaterial sicherzustellen“, so Geschäftsführer Johannes Klingsporn. Unter anderem wurde das Portal Sharesville.org geschlossen und der Betreiber aus Dormagen zu Zahlung eines Geldbetrages von 5500 Euro verurteilt.

Themenseiten: Personal Tech, Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Filmindustrie will Kampf gegen Raubkopierer verschärfen

Kommentar hinzufügen
  • Am 3. Mai 2005 um 11:41 von Laubverschieber

    Ich bin Raubkopierer!
    …aber bevor jetzt irgendwelche Elkes und Co. feucht und spitz werden, zdnet.de nach der Herausgabe der IP-Adresse "fragen" (natürlich nur unter Androhung eines kleinen Popof***s, man erinnere sich an diverse Plakate), die Staatsanwalt auf mich hetzen, George W. Bush um einen Atombombenabwurf auf meinen süßen kleinen Hintern, auf den diese Jäger so spitz sind, bitten, will ich das ganze mal auflösen:

    Ich habe auf ein handelsübliches DINA4-Blatt die 4 Buchstaben RAUB in genau dieser Reihenfolge geschrieben (mit einem – selbstverständlich legal erworbenem – handelsüblichen Kugelschreiber) und bin damit zu einem Kopierer gegangen und habe das ganze 10mal kopiert: bin ich jetzt ein waschechter Raubkopierer?
    Die 10 Raubkopien liegen jetzt auf meinem Schreibtisch…

    Darf ich das eigentlich?

    Ich versiegele schon mal vorsichtshalber meinen Anus und lass mir einen künstlichen Darmausgang legen…

    PS: Auch Sie können – in ein paar Sekunden – zum Raubkopierer werden.

    Einfach folgende Buchstaben mit dem Mauscursor per Drag markieren, dann rechte Maustaste drücken und aus dem Popupmenü "kopieren" wählen:

    Raub

    Herzlich Willkommen im Club der Raubkopierer!

  • Am 3. Mai 2005 um 11:02 von xolf

    Manche kriegen den Hals nicht voll…
    Kaum eine Branche ist in den letzten Jahren so diletantisch mit der allgemeinen wirtschaftlichen Flaute umgegangen wie die Film- und Musikindustrie.
    Ich finde das jammern auf dem extrem hohen Niveau der Branche unerträglich. Die Bosse scheinen den Sinn für die Realitäten schon lange verloren zu haben, kein Wunder bei den permanenten Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz, die der Branche nachgesagt werden. Ich frage mich nur warum hier die sonst so auf "Null-Tolleranz" bedachten Ermittler offensichtlich alle Augen zudrücken.
    Das Bild was sich den meisten Bürgern zeigt sind doch überbezahlte Musikmanager die jammern, dass ihre Taschen nicht überquillen sondern "nur" voll sind.
    Und dann noch das Argument, dass soviel in unbekannte Künstler investiert wird – das mag glauben wer will, aber die Haltung in der Branche ist doch eher risikoavers. Also die Mär von den barmherzigen Samaritern der Musikindustrie, die sich um die Künstlerszene sorgen ist doch der blanke Hohn.

    Die Künstler die ihre Werke veröffentlichen sollen auch dafür entsprechend entlohnt werden, das ist nur fair. Aber muss eine CD wirklich 20 EUR und mehr kosten? Eine DVD sogar 30 EUR und mehr? Ist in den viel zu hohen Preisen nicht einer der Gründe für den Umsatzrückgang zu sehen?
    Nein, die Herren im Champagner-Bad geben lieber Millionen für die Entwicklung eines Kopieschutzes aus, der nicht funktionieren kann. Um von ihrem Versagen abzulenken werden nun wiederum Millionen in mehr als zweifelhafte Werbekampagnen gesteckt. Warum wird dieser finanzielle Spielraum nicht lieber für Preissenkungen genutzt? Ach ich vergaß, das Geld kann ja viel besser in der Politik verwendet werden. Hier wird auf Druck der Industrie eine Novellierung des Urheberrechts vorgenommen, die die Rechte des Bürgern erheblich einschränkt. Diesen Kniefall der Politik vor der Musikindustrie kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Es ist ja nicht grade so, dass die Musikverlage in Deutschland echte Beschäftigungsmotoren sind – eher im Gegenteil!

    Solange die Musik-Bosse in Luxusschlitten auf dicke Hose machen fällt es mir schwer zu glauben, dass es der Industrie so schlecht geht.
    Man hat eher den Eindruck es geht ihnen noch viel zu gut!

    Also Preise senken, dann steigen auch wieder die Verkaufszahlen.

  • Am 3. Mai 2005 um 8:10 von joini2

    Reichen nicht 9 statt 10 Millionen Gewinn?
    Es git ein Wettrennen in der Filmindustrie: Wer ist am schnellsten reich geworden? So´n Blödsinn! Heut ist jedem das Hemd näher als die Hose.

  • Am 3. Mai 2005 um 7:39 von icu

    Masse statt Klasse und unverschämte Preise
    Bei der Filmindustrie ist doch auch schon wie in der Musik: Masse statt Klasse. Da wird der potentielle Kunde mit Müll zugedonnert. Die Previews zeigen die einzig guten Szenen von Filmen und der Kunde ärgert sich, wenn er im Kino 15 EUR hingeblättert hat oder 30 EUR für die DVD. Da ist es doch logisch, dass sich einige lieber erstmal die Raubkopie zulegen, einfach eine Schadensbegrenzung in der eigenen Geldbörse.
    Die sollten einfach GUTE Filme machen und die zu VERNÜFTIGEN Preisen unters Volk bringen.
    Und das beste ist dann noch, wenn man ins Kino geht, die besagten 15 EUR hingelegt hat und dann noch mit dieser Anti-Raubkopierer-Werbung vollgedonnert wird, "äh, ich habe gerade 15 EUR higeblättert und unterstellen die mir hier schon fast Raubkopiererei?"
    Man könnte ja auch in Supermärkten an jedes Regal ein Plakat hängen, "Ladendiebe bekommen die Pfoten abgehakt." Ist für das Ansehen und den Umsatz sicherlich nicht förderlich.

    So, das war’s mal wieder.

    ICU
    aber nicht @UCI :)

  • Am 2. Mai 2005 um 23:30 von Unixel

    Filmindustrie will Kampf gegen Raubkopierer verschärfen
    …im TV erscheint eine Vorschau eines neuen Film`s (beste Szene als Vorschau) User kauft Raubkopie des Filmes (schlechter Ton und Bild) doch er sieht Film ist Schei… und spart sich
    Viele EURO. Das ist das Problem der Filmindustrie, darum kopiert fleißig weiter um endlich bessere Filme zu sehen für die man gerne mehr EURO`S investiert!!!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *