CeBIT 2005 – Open Source drängt mit Macht ins Unternehmen

Die Messe stellt für Linux und Co kein offizielles Forum bereit, dabei kommt die quelloffene Software bereits in jedem fünften deutschen Unternehmen zum Einsatz. Vorreiter sind die Transportindustrie, Versorger, die Telko-Branche sowie der Handel und die Öffentliche Hand.

Die kontroversen Diskussionen über Open Source Software (OSS) im Allgemeinen und Linux im Besonderen nimmt kein Ende. Im Gegenteil: Der Markt wird zunehmend lukrativ und daher immer umkämpfter. Für die Anbieter bedeutet dies, Ihre Marketingstrategien auf Vordermann zu bringen, für die Anwender, den Überblick über das divergierende Angebot nicht zu verlieren. Denn in Zeiten knappere Haushaltskassen wollen beinahe alle die quelloffene Software einsetzen, die keine Anschaffungskosten verursacht. Auf der CeBIT wird das Thema Linux und Co. allerdings vorrangig außerhalb der offiziellen Veranstaltungen thematisiert werden.

Wie dringend der Bedarf nach vergleichsweise billigen Lösungen ist, belegt eine Multiklientenstudie der Meta Group „Open Source im Durchbruchsjahr 2004“. Für die Untersuchung wurden 354 Unternehmen in der Größenordnung 50 und mehr Beschäftigte mit Sitz in Deutschland befragt, ob sie derzeit oder in naher Zukunft Open Source Software einsetzen beziehungsweise einsetzen werden. Die folgenden Aussagen gelten daher für mittelständische Betriebe als auch für Großunternehmen.

Anhand der Erhebungsdaten lässt sich eine Gesamtpenetration in diesem Segment von etwa 19 Prozent für Linux und circa sechs Prozent für andere Open Source Software bis dato abschätzen. Unter Berücksichtigung statistischer Schwankungen kann man von 15 bis 20 Prozent Linux penetrierter Unternehmen sprechen und bei rund fünf Prozent von anderen OSS-Produkten. Größere Unternehmen tragen deutlich mehr zu diesen Zahlen bei als die kleineren. So muss man für die Unternehmen in der Größenklasse 50 – 99 Beschäftigte von circa zehn bis elf Prozent ausgehen, dagegen in der Klasse von mehr als 1000 Mitarbeitern im Inland von über 50 Prozent.

Die Domäne des Einsatzes von OSS liegt derzeit im Server-Bereich, doch scheint auch der Desktop etwas aufzuholen. Auch vor unternehmenskritischen Anwendungen macht OSS offenbar nicht halt: Circa 70 Prozent der Unternehmen, die OSS heute oder demnächst im Einsatz haben, glauben, dass OSS auch auf Business Critical Servern eingesetzt werden wird.
Die Erwartungen an OSS sind also hoch. Es gibt allerdings noch Herausforderungen, die gemeistert werden müssen.

Nichts desto weniger: „Die Unternehmenspenetration erscheint zwar noch gering, was aber auch an der großen Zahl der Mittelstandsbetriebe in Deutschland liegt. Die Zeichen stehen jedoch auf ‚Freie Fahrt'“, so Eduard Stupening, Senior Director Consultant bei der Meta Group.

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