Italien: UMTS-Handys werden immer beliebter

Musik- und Mobilfunkbranche rechnet 2005 mit einem UMTS-Boom

Ein neuer Markt tut sich in Italien für die Mobilfunkbetreiber Vodafone und Tre auf dem Gebiet der UMTS-Technologie auf. Zukünftig wollen beide Unternehmen ihre Bemühungen auf dem Bereich der Übertragung von Songs und Musikvideos direkt auf das Handy forcieren, berichtet die italienische „Republica“ in ihrer gestrigen Ausgabe. Zu diesem Zweck wird in diesem Jahr, in Kooperation mit der Musikindustrie, das Angebot von Musikstücken zum Download erweitert. Außerdem werden neue UMTS-Handys in Umlauf gebracht.

Der Grund für diesen neuen Trend liegt darin, dass Italiener das Handy dem PC vorziehen und deshalb stärker am Download von Musik auf ihr Handy interessiert sind. Der UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) Mobilfunk-Standard der dritten Generation soll durch eine hohe Datenübertragungsrate von bis zu zwei MBit/s schnelle, mobile, multimediale Video- und Datenübertragungen sowie mobile Bildtelefonie ermöglichen. „In Italien wird das Geschäft in den nächsten Monaten boomen“, sagt Massimiliano De Caroli, Marketingmanager von Tre. “ Die Vorraussetzungen dafür liegen in einem weiteren Ausbau des Netzes und neuen UMTS-Handys.“

Vodafone und Tre arbeiten schon seit dem vergangen Jahr an der Entwicklung von speziellen UMTS-Handys, die über eine größere Speicherkapazität sowie über einen besseren Stereosound verfügen. „Im Juni werden wir das erste Handy mit Video-Klingeln herausbringen“, sagt De Caroli. „Dieses Handy läutet nicht nur einfach, sondern zeigt am Display den dazugehörigen Musikclip.“ Aus diesem Grund erweitern sowohl Vodafone, als auch Tre in Zusammenarbeit mit den Plattenfirmen ihre Angebotspalette für Musikdownloads.

Die Änderungen des Musikmarktes lassen sich aus den Verkaufszahlen für den Download von Video- und Musikfiles via UMTS herauslesen. „Im Jahr 2004 sind die Einnahmen aus unseren digitalen Angeboten für das Handy um 50 Prozent gestiegen. Für das kommende Jahr rechnen wir mit einer weiteren immensen Steigerung dieser Entwicklung“, stellt Andrea Rosi, Business Developement Direktor von Sony BMG, fest. „Manche Songs werden sogar eher auf das Handy als auf einer wirklichen CD verkauft.“ Laut den von Vodafone bekannt gegeben Zahlen wurden zwischen Dezember und Jänner 600.000 Musikstücke in ganz Europa verkauft. Der Preis für den Download beträgt bei Vodafone zwischen 0,99 und 1,5 Euro, und bis zu 2,5 Euro bei Tre.

Österreich und Italien sind den übrigen Ländern Europas bei der Entwicklung und dem Ausbau der UMTS-Technologie um einige Schritte voraus, denn UMTS-Dienste werden bereits seit dem vergangenen Jahr vermarktet. Bis Ende 2005 rechnen österreichische Mobilfunkbetreiber mit einer Netzabdeckung von 50 Prozent. Auch in Deutschland rechnet der Branchenverband Bitkom mit einem immensen Anstieg des Marktvolumens in Milliardenhöhe.

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1 Kommentar zu Italien: UMTS-Handys werden immer beliebter

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  • Am 15. Februar 2005 um 14:08 von Zweifler

    Klassische Strategie,
    wenn eine Technik uninteressant ist: Erfolg herbeireden. Manchmal soll beten ja helfen…

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