US-IT-Firmen entdecken Outsourcing-Alternativen im eigenen Land

Kleinstädte locken mit Billiglöhnen und Steuererleichterungen

Der US-amerikanischen Hightech-Branche droht neue Konkurrenz aus dem eigenen Land. Derzeit siedeln sich immer mehr IT-Unternehmen in Kleinstädten und ländlichen Gegenden der USA an oder bauen ihre Produktionsstätten in den Regionen aus, die mit niedrigeren Löhnen und Steuerbegünstigungen locken. Auch Branchenschwergewicht Dell setzt nach der Call-Center-Pleite in Indien im Jahr 2003 verstärkt auf die Billiglohn-Alternative im eigenen Land.

Der Hauptgrund für den Trend zum „Homeshoring“ liegt in den geringeren Lebenshaltungskosten der Klein- und Mittelstädte in den Weiten der USA begründet. In Twin Falls, Idaho, etwa ist das Leben rund 33 Prozent billiger als im kalifornischen San Jose, dem Herzen des Silicon Valley. Zudem können Firmen, die sich in ländlichen Regionen ansiedeln, von Steuervorteilen profitieren. Der IT-Dienstleister Rural Sources kann so nach eigenen Angaben in etwa dieselben Preise anbieten wie ein indischer Konkurrent, rechnet man mit der Auslagerung verbundene Kosten für Kommunikation und Reisen mit ein.

Derzeit sind die aufstrebenden Staaten wie Oklahoma, Arkansas und Idaho allerdings noch keine ernst zu nehmende Konkurrenz etwa für das IT-Mekka Silicon Valley. Kalifornien hat nach Berechnungen des Jobvermittlungsservices Nimblecat im Dezember 2004 die meisten freien IT-Stellen angeboten, dicht gefolgt von New York und Illinois. Außerdem fließen rund 35 Prozent der US-weiten Venture-Capital-Investitionen in den Sonnenstaat. Obwohl in den kommenden Jahren einiges an IT-Services an die ländlichen Regionen gehen werde, bleibe die führende Rolle Kaliforniens in punkto IT-Innovationen erhalten, urteilte Stephen Levy Direktor des Center for Continuing Study of the California Economy.

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