Das richtige Verhältnis von Arbeit und Freizeit

Die Lösung liegt in einem offenen Austausch zwischen Managern und Beschäftigten bezüglich der geschäftlichen Prioritäten des Unternehmens und der persönlichen Prioritäten des Beschäftigten. Im nächsten Schritt muss man zusammenarbeiten, um zu gewährleisten, dass den Prioritäten beider Partner Genüge getan wird. Man muss gewillt sein, die Umstände herauszufinden, unter denen der Arbeitnehmer seine Aufgaben am besten erfüllen kann.

Es folgen einige Optionen, die Arbeitgeber bereits anbieten – einige davon sind relativ neu. Nicht alle sind für jedes Unternehmen geeignet und jede Situation muss für sich bewertet werden.

Gleitzeit

Für Menschen, die auch anderweitigen Verpflichtungen nachgehen müssen – etwa ein Kind von der Schule abholen – kann die Möglichkeit, Arbeitsbeginn und -ende frei zu gestalten, ein entscheidender Faktor sein. Gleitzeitregelungen sind auf dem Vormarsch. Eine Studie das Australian Bureau of Statistics (ABS) vom November 2000 kam zu dem Ergebnis, dass 39 Prozent der Arbeitnehmer Gleitzeitregelungen in Anspruch nahmen. Dieser Anteil, der drei Millionen Arbeitnehmer repräsentiert, ist seit 1997, also innerhalb von drei Jahren, angestiegen, als 37 Prozent ermittelt wurden.

Verkürzte Arbeitswoche und Job-Sharing

Manchmal müssen hervorragende Arbeitnehmer mit guter Leistungsbilanz ihre Arbeitszeit aus persönlichen Gründen einschränken. Zusätzlich zu einer einfachen Reduktion der Arbeitszeit besteht unter Umständen die Möglichkeit, den Arbeitsplatz zu teilen. Hierbei arbeiten zwei Arbeitnehmer auf Teilzeitbasis als Team zusammen und leisten die Arbeit, die sonst ein einzelner, in Vollzeit beschäftigter Arbeitnehmer bewältigen müsste. Eine im November 2000 durchgeführte ABS-Studie ergab, dass sich mehr als 404.000 Australier derzeit Arbeitsplätze teilen.

Telearbeit

Einer Prognose der Gartner Group zufolge wird es bis 2003 weltweit mehr als 130 Millionen Telarbeiter geben. Für zahlreiche Aufgaben, die hauptsächlich vom Telefon aus oder am Computer erledigt werden, besteht die Möglichkeit, dass Arbeitnehmer als Telemitarbeiter beziehungsweise von zu Hause aus arbeiten können. Viele Arbeitgeber experimentieren zurzeit mit dieser Möglichkeit, indem sie Arbeitnehmer, sofern deren Position es erlaubt, unter besonderen Umständen in Vollzeit oder für einige Tage in der Woche Telearbeit verrichten lassen. Andere Unternehmen lassen ihre Arbeitnehmer kurzzeitig von zu Hause aus arbeiten, etwa während diese sich von einer Krankheit erholen, die sie davon abhält, ins Büro zu kommen.

Zusätzlich haben viele Arbeitgeber festgestellt, dass am Arbeitsplatz bereitgestellte Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Reinigung, Fitnesseinrichtungen, Reiseberatung und Autowäsche den Angestellten helfen, ihr Leben im Gleichgewicht zu halten, indem sie so die Zahl der Verpflichtungen reduzieren, denen die Beschäftigten nach Feierabend nachkommen müssen. Während sich einige dieser Dienstleistungen aufgrund der damit verbundenen Kosten für kleine und mittlere Unternehmen nicht anbieten, lassen sich andere in Zusammenarbeit mit einem lokalen Anbieter leicht umsetzen und tragen zu dem Eindruck bei, dass der Arbeitgeber für seine Beschäftigten sorgt und ihnen hilft, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen.

Arbeitgeber kennen den Verlust an Wirtschaftskraft und Wissen, was das Ausscheiden eines fähigen Mitarbeiters bedeutet. Es ist an der Zeit, hier den nächsten Schritt zu gehen. Indem man flexible Arbeitsbedingungen bietet, signalisiert man den Beschäftigten, dass man ihren Beitrag zum Unternehmen zu schätzen weiß und ihr Privatleben ernst nimmt.

Jane Beaumont ist Managing Director von Spherion Recruitment Solutions Asia Pacific.

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