Kanada nimmt Filesharer ins Visier

Musikindustrie will "Uploader" vor Gericht bringen

Auch die kanadische Musikindustrie nimmt nun die Aktivitäten von Internet-Usern ins Visier, die illegal Musikstücke tauschen. So bereitet die Canadian Recording Industry Association (CRIA) Klagen vor, um hinter die Identität von 29 Filesharern zu kommen. Fünf kanadische Internet Service Provider (ISP) sollen Namen und Anschrift der unbekannten Online-User bekannt geben.

„Das sind Personen, die illegal hunderte, wenn nicht tausende, Musikstücke vertreiben“, begründete CRIA-Präsident Brian Robertson das Vorgehen seiner Interessensvereinigung. „Diese Leute beuten auf eklatante Art die Karrieren von Künstlern und ihre Musik aus und scheren sich keinen Deut darum woher in Zukunft die Musik kommen soll“, kritisierte Robertson.

Das Vorgehen der kanadischen Musikindustrie ähnelt dem des US-Branchenverbandes RIAA, der voriges Jahr Klagen gegen mehr als 900 User eingebracht hat. Anders als die RIAA geht die CRIA allerdings nur gegen „Uploader“ vor, also jene User, die auf Tauschbörsen Songs zum Herunterladen anbieten. „Downloader“, also User, die Lieder von den Tauschbörsen herunterladen, bleiben dagegen verschont. Dies dürfte auf die spezielle kanadische Gesetzeslage zurückzuführen sein. So hat im Dezember das „Copyright Board of Canada“ eine Entscheidung veröffentlicht, wonach das Herunterladen von Songs auf Tauschbörsen legal sei.

Shaw Communications, einer der betroffenen ISPs, will sich gegen das Ansinnen der CRIA zur Wehr setzen. „Wir haben gravierende Bedenken, was unsere Verantwortlichkeit bei diesen Fällen betrifft“, kritisierte Shaw-Manager Peter Bissonnette. Sein Unternehmen habe aber auch Schwierigkeiten, anhand der Logfiles genau zu sagen, wann welcher User von welchem Account aus welche Songs angeboten hat.

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