Kampf den Viren: Vier Anwendungen im Test

Es gibt im Wesentlichen zwei Reihen von Oberflächen, mit denen Benutzer und Administrator fertig werden müssen, und beide sind wirklich nicht schwer zu bewältigen. Die RealTime Monitors-Oberfläche erscheint ein wenig nüchtern, wenn man sie mit einigen der anderen Pakete vergleicht, doch sie folgt dem typischen Windows-Schema der in Registerkarten aufgeteilten Seiten, so dass jeder damit zurechtkommt. (Ihre Nüchternheit wird gelegentlich durch witzige Grafiken der Viren aufgelockert.)

Die Anwendung verfügt über die Standardfunktionen: Der Benutzer kann festlegen, welche Dateitypen gescannt werden sollen und wie bei Ereignissen verfahren werden soll – die Standardeinstellung bei Würmern und Trojanern ist beispielsweise Löschen. Der Scanner weist die obligatorische Heuristik auf und verfügt außerdem über eine Option „System Cure“, mit der das Betriebssystem komplett gesäubert und die Registrierdatenbank modifiziert wird. Daher ist von Zeit zu Zeit ein Neustart erforderlich, um den Säuberungsprozess abzuschließen. Wie vielleicht bekannt ist, befindet sich Vet AV jetzt im Besitz von CA, weshalb als Scan-Engine entweder Vet oder InoculateIT konfiguriert werden kann.

Es gibt einige sehr nützliche, recht angenehme Neuerungen: So können zum Beispiel Prozesse oder Verzeichnisse vom Echtzeit-Scannen ausgeschlossen werden und der Scanner kann so konfiguriert werden, dass der Zugriff auf Dateien mit bestimmten Erweiterungen verweigert wird. Und sollte ein bestimmter Benutzer als Ursprung eines Ereignisses identifiziert werden, kann er automatisch für einen festgelegten Zeitraum vom Netzwerk isoliert werden.

Zunächst wurde im Test davon ausgegangen, dass alle Administrationsaufgaben von der eTrust AntiVirus-Scan-Anwendung ausgeführt werden könnten, die sowohl über eine lokale als auch über eine Administrationsansicht verfügt. Der anfängliche Vorgang des Kopierens der Anwendung auf die Clients in einer Domäne oder Workgroup wird jedoch von einer anderen, speziellen Anwendung namens Remote Install übernommen. Hierbei traten einige Installationsprobleme auf, so dass der technische Support von CA benötigt wurde. Zuerst war keiner der Ziel-PCs auf dem Netzwerk lokalisierbar und die Einstellungen mussten verändert werden, u. a. um die Periode bis zur Zeitüberschreitung zu erweitern. Dann konnte nicht auf einen Client kopiert werden, der zur Domäne des Servers gehörte, obwohl es ohne weiteres möglich war, auf jeden Workgroup-PC zu kopieren. Daher mussten einige Einstellungen erneut verändert werden. Leider geschah dies alles kurz vor dem Abschluss der Tests, so dass nicht ermittelt werden konnte, ob es sich hierbei um netzwerkspezifische Probleme handelte.

Sobald die Probleme behoben worden waren, war es jedoch ziemlich einfach, die Antivirus-Software für den jeweiligen PC bereitzustellen.

Nun lassen sich alle Administrationsaufgaben über die AntiVirus-Konsole ausführen. Von der Konsole aus können die Einstellungen des Ziel-PCs verändert und grundlegende statistische Werte gewonnen werden. Wenn für verschiedene Gruppen von Benutzern verschiedene Regelungen festgelegt werden sollen, müssen dem Organisationsbaum neue „Zweige“ hinzugefügt und die Benutzer in die jeweilige Gruppe eingeordnet werden. Auf jeden Zweig kann dann eine für alle Mitglieder der Gruppe geltende Regelung angewandt werden.

DieBaumstruktur ist sehr einfach zu navigieren und in logische Einheiten wie zum Beispiel Konfigurationseinstellungen unterteilt, wozu E-Mail-Richtlinien und erzwungene Richtlinien gehören (letztere ermöglichen es dem Administrator etwa bestimmte Warnungs- oder Echtzeitscan-Richtlinien oder regelmäßig ausgeführte Prozesse einzurichten und Signatur-Vorgaben zu verteilen). In jedem Fall können mehrere Richtlinien oder Zeitpläne erstellt und individuell auf die verschiedenen Zweige angewandt werden.

Für die Benutzeranpassung der Warnungen gibt es ziemlich weit reichende Möglichkeiten. Sie können nicht nur an verschiedene Ziele gesendet werden, auch für die Alarmschwelle lässt sich ein Filter einrichten und für eine große Zahl spezifischer Scan-Engine-Ereignisse – wie zum Beispiel „Fehler beim Scannen des Speichers“ – können benutzerdefinierte Meldungen eingerichtet werden.

Preis: ca. 50 Euro Einzelplatzlizenz, ca. 25 Euro ab 99 Lizenzen

Bewertung
Kompatibilität 8
Die Oberfläche ist logisch aufgebaut und leicht zu navigieren; eine große Bandbreite an Plattformen wird unterstützt.
Zukunftsfähigkeit 7
Starkes Funktionspaket, besonders im Hinblick auf Warnungen und ererbte Eigenschaften.
ROI 8
Kosten pro Benutzer sind bei mindestens fünf Benutzern ziemlich niedrig.
Service 7
24-h-Telefon-Support; E-Mail- und Internet-Support.
Gesamt 7,5

Themenseiten: Business-Software, Security-Praxis, Software

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Kampf den Viren: Vier Anwendungen im Test

Kommentar hinzufügen
  • Am 23. Januar 2004 um 20:11 von Christian

    Was sagt uns das ?
    Eigentlich nicht wirklich viel.
    Zum einen fehlen Anbieter wie Norton/Symantec.
    Zum anderen dürfte es wesentlich interessanter sein, wie die einzelnen Programme, das System belasten, wie hoch die Erkennungsrate ist oder wie oft die Virendefinitionen aktualisiert werden, als wie gut die Hotline erreichbar ist.
    Ein mehr als enttäuschender Test bzw. Vergleich mit kaum Aussagekraft!
    War wohl eher ein Lückenfüller :(((

    • Am 25. Januar 2004 um 13:21 von D. Landolt

      AW: Was sagt uns das ?
      Da bin ich ganz gleicher Meinung. Symantec hätte nicht fehlen dürfen.

    • Am 29. Januar 2004 um 11:47 von Wurzelchen

      AW: Was sagt uns das ?
      Hi,
      Wir haben hier Officescan von Trendmicro im Einsatz. Kann ich nur empfehlen. Unser Officescan-Master Server sucht stündlich nach neuen Pattern. Sollten im laufenden Betrieb neue Pattern eintreffen werden die Clienst alle Automatisch vom Master aktuallisiert. Der Benutzer hat auch keine Chance sich an einem Rechner anzumelden ohne die aktuellen Pattern zu bekommen. Der Benutzer hat keine Möglichkeit an den Einstellungen des Programms herumzufummeln da alle Einstellungen auf dem Master vorgenommen werden.
      Die Hotline ragiert schnell und problemlos. Das Symantec in der Liste fehlt ist kein Wunder schließlich ging es um den Professionellen Einsatz und alles was ich bisher von denen gesehen habe ist eher was für den Garten :-)
      MfG Wurzelchen

    • Am 20. Februar 2004 um 9:43 von es besteht kein Dikussionsbedarf

      AW: Was sagt uns das ?
      Was nützt ein Test, wenn nicht die für den Nutzer wichtigsten Fragen behandelt wurden, wie z.B.: wie dieses Programm den PC einbremst, wie oft die Virenliste aktualisiert werden und gegen wieviel Viren momentan geschützt wird.
      Mir erscheint diese Testbewertungen nur als eine "Zusammengesetzte Dokumentensammlung einer Sekretärin".

    • Am 5. März 2004 um 22:14 von Markus

      AW: AW: Was sagt uns das ?
      Ich kann Wurzelchen nur zustimmen. TrendMicro Client/Server-Suite ist ein hervorragendes Produkt zum Schutz des Netzwerkes gegen Viren. Und ich bin der gleichen Meinung, daß Symantec sich eher in den Heimbereich (wenn überhaupt) gesellen sollte. Ich selbst bin EDV-Betreuer und setze bei nahezu allen Firmen die Client/Server-Suite ein. Die Belastung durch den Scanner ist nahezu nicht spürbar, die Updatemöglichkeiten mehr als hervorragend und die Möglichkeit den Benutzer "auszusperren" gefällt auf Anhieb. Rundum perfekt zu einem fairen Preis. Einzig fahl ist der Beigeschmack, daß IIS zur bequemen Steuerung des OfficeScan nötig ist. Aber im internen Netz und ab 2000/2003-Server ist das auch kein Thema mehr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *