CD-Presswerke in Aachen und Hanau durchsucht

Mikromechanische Untersuchungen soll Herkunft der Raubkopien beweisen

Die Polizei hat auf konkrete Hinweise hin zwei CD-Presswerke in Aachen und Hanau durchsucht. Die Ermittler der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) waren international auf mehrere illegale Hitcompilations aufmerksam geworden. In diesem Fall kooperierten die IFPI-Landesgruppen aus Deutschland, Großbritannien und Holland mit dem IFPI-Dachverband in London und dem US-amerikanischen Tonträgerverband RIAA.

Um die Herkunft der Raubkopien eindeutig zu ermitteln, wandten die Ermittler ein spezielles Verfahren an: Sie führten eine forensische Untersuchung durch, die feinste mechanische Strukturen der Raubkopien sichtbar macht, und verglichen sie mit Mustern anderer CDs. Da die Maschinen winzige individuelle Unterschiede aufweisen, hinterlassen sie quasi einen „maschinellen Fingerabdruck“ auf jeder Raubkopie. So ist zweifelsfrei belegbar, auf welcher Maschine die Raubkopien tatsächlich gepresst wurden. Auf diese Weise wurden die zwei Presswerke in Aachen und Hanau identifiziert.

Nach einer Strafanzeige durchsuchte die Polizei gemeinsam mit den Ermittlern der IFPI die Presswerke. Das Presswerk in Aachen wurde daraufhin geschlossen. In einem Hanauer Presswerk wurden illegale Pressungen beschlagnahmt. Gefunden wurden unter anderem Compilations mit Songs von Sarah Connor, Aaliyah, Avril Lavigne und anderen nationalen und internationalen Stars. Gegen die Betreiber beider Presswerke wurden Strafverfahren eingeleitet. Außerdem laufen zivilrechtliche Verfahren. Gegen die Verantwortlichen wird Schadenersatz in sechsstelliger Höhe geltend gemacht.

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2 Kommentare zu CD-Presswerke in Aachen und Hanau durchsucht

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  • Am 2. Juni 2003 um 9:58 von Ki-Yoko

    ist aber nicht alles
    1. alle cd brenner und cd pressen machen diesen "abdruck". das berichtete die CT schon vor mehr als einem jahr.<br />
    2. der auftraggeber der produktion ist der straftäter. das presswerk kann sich nicht darum kümmern, wer die rechte an den stücken bzw der software hat.<br />
    es hängen selbst in copy-shops (papier) schilder aus das der betreiber keine verantwortung für die dublizierten daten übernimmt.<br />
    <br />
    hin und wieder werden ein paar grosse fische hochgenommen.<br />
    das sommerloch kommt und wir werden mehr davon hören.<br />
    Ki-Yoko

  • Am 21. Mai 2003 um 9:53 von IncredibleOLF

    komerzielle Raubkopien – Puuuuh
    also das sind die Drecksäckel die uns harmlosen privatdochnursicherheitshalbebackupmachenden Privat-User die Suppe versalzen….

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