Handy-Telefonate in Frankreich werden preiswerter

Mobilfunk-Gesellschaften wollen künftig sekunden- anstatt minutengenau abrechnen

Handy-Telefonieren in Frankreich wird deutlich günstiger: Nach dem Konkurrenten SFR kündigte auch Marktführer Orange an, künftig alle Verbindungen sekundengenau abzurechnen und nicht mehr wie bisher zumeist im Minutentakt. Der zum Ex-Monopolisten France Télécom gehörende Anbieter begründete den Schritt mit Bedenken seiner Kundschaft und dem Wunsch nach mehr Transparenz.

Bei Orange soll das sekundengenaue Abrechnen nun ab Gesprächsbeginn am 15. September starten. SFR rechnet die erste Gesprächsminute weiterhin pauschal ab; seit dem 18. Juli läuft bei dem Anbieter zumindest im Anschluss an diese erste Minute der Sekundenzähler.

Französische Verbraucherschützer hatten seit Monaten gegen die Abrechnungspraxis der großen Handynetz-Betreiber mobil gemacht und vor Gericht auch Teilerfolge erstritten. So hatte im Mai die Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Choisir die Handynetzbetreiber Orange (France Télécom), SFR (Vivendi Universal) und Bouygues Télécom Recht vor den Kadi gezerrt.

UFC-Que Choisir hatte den Handynetz-Betreibern vorgeworfen, die Werbung für ihre Tarife mit monatlichen Stundenpauschalen sei irreführend. Zumindest in einigen Fällen können französische Kunden damit künftig für Handy-Telefonate nach der ersten Minute auf die Sekunde genau zahlen: Dieses Angebot muss etwa SFR allen Kunden erneut unterbreiten, die bereits vor dem 15. Mai 2000 eine sekundengenaue Abrechnung erhielten.

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