Die Ermittlungen gegen Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und IG-Metall-Chef Klaus Zwickel wegen Verdachts der Untreue sind nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen. Eine Sprecherin wollte einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, wonach demnächst Anklage gegen Ackermann und Zwickel erhoben werden soll, „so nicht bestätigen“.
Die Staatsanwaltschaft habe mit den Anwälten der insgesamt elf Beschuldigten „ausführliche Gespräche“ geführt und erwarte nun deren Stellungnahmen. Erst danach werde über den Fortgang des Verfahrens entschieden. Laut „SZ“ müssen die Stellungnahmen am 16. August abgegeben werden, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte den Termin jedoch nicht bestätigen.
Aus Sicht der Deutschen Bank wäre eine Anklage wegen Untreue „juristisch völlig abwegig“. Ein Sprecher betonte, der zuständige Ausschuss habe einen großen Ermessensspielraum bei den Zuwendungen für die Vorstandsmitglieder gehabt. Dies habe auch ein Gutachten bestätigt. Der „SZ“ zufolge gilt eine Anklage gegen Ackermann, Zwickel sowie fünf weitere Beschuldigte als sicher. Im Februar 2000 waren aus der Mannesmann-Konzernkasse rund 148 Millionen Mark an aktive und ehemalige Manager geflossen. Die rund 60 Millionen Mark an Prämien und Abfindungen für den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser hatten damals für Empörung gesorgt.
Die Zuwendungen wurden von einem vierköpfigen Ausschuss des Aufsichtsrats bewilligt, dem unter anderem Ackermann und Zwickel angehörten. Zwickel hatte bereits im vergangenen Jahr Fehler im Zusammenhang mit der Mannesmann-Übernahme eingeräumt.
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