Philips bastelt an dünneren und billigeren LCDs

Neues Herstellungsverfahren soll flexible Displays in Kleidung ermöglichen

Philips verpasst seinen Geräten eine Schlankheitskur: Um ihre Displays noch dünner herstellen zu können, arbeiten die Niederländer an einem neuen Verfahren, das zudem kostengünstiger sein soll. Darüber hinaus erhöhen sich laut dem Hersteller die Möglichkeiten der Display-Gestaltung, denn sie können auf eine Vielzahl von Trägermaterialien einschließlich Kunststoffen aufgebracht werden.

Damit soll beispielsweise auch die Herstellung großer Anzeigen auf Wänden oder die Integration flexibler Displays in Bekleidung möglich. Bekanntermaßen besteht der gegenwärtige Herstellungsprozess von Displays aus vielen einzelnen komplizierten Schritten und ist relativ zeitaufwendig.

Bisher wurden die Liquid Crystal Displays (LCDs) nach der so genannten Zellentechnologie produziert, bei der zwei Elektroden, Schalter, Farbfilter usw. enthaltende Glasplatten unter Verwendung von sogenannten Spacern sorgfältig miteinander verbunden werden, so dass eine Zelle mit einer ganz bestimmten Dicke entsteht. Die Zellen werden dann in einem zeitaufwändigen und teuren Vakuum-Einsaug-Prozess mit Flüssigkristall gefüllt. Bei der neuen Technologie werden die Displays demgegenüber komplett von unten nach oben auf einem einzigen Substrat (Trägermaterial) aufgebaut, indem alle Funktionsschichten in einem dem Aufmalen ähnlichen Verfahren Schicht für Schicht übereinander gebracht werden.

Der entscheidende Schritt der neuen Technologie ist laut Philips die Herstellung von Flüssigkristallzellen ohne den umständlichen Vakuum-Einsaug-Prozess. Erreicht werde diese Schichtenbildung durch den sogenannten PES-(Photo-Enforced Stratification-)Prozess. Dabei werde als erstes eine komplexe Mischung, die ein Flüssigkristall und ein polymerbildendes Material enthält, in einem ‚Aufmalschritt‘ auf das Substrat aufgebracht. Danach wird diese Schicht einer UV-Bestrahlung ausgesetzt, wodurch sich die Mischung in zwei getrennte Bestandteile aufspaltet; einen Flüssigkristall-Teil und einen Polymer-Teil.

Durch die Bestrahlung in zwei Schritten sollen geschlossene Flüssigkristallzellen gebildet. Im ersten Schritt wird nur ein Teil der Schicht bestrahlt, wodurch feste aus Polymermaterial bestehende Wände entstehen, die die Seiten der Zellen bilden; im zweiten Schritt wird die komplette Schicht bestrahlt, so dass sich im unteren Bereich eine Flüssigkristallschicht und über den Zellen eine Polymerdeckschicht bildet.

Bei diesem Verfahren wird ein Abdecksubstrat nicht mehr benötigt, folglich entstehen geringere Herstellungskosten, die Displays sind zudem auch dünner als die Vorgänger. Der Hersteller demonstriert den Fertigungsprozess in einem eigenen Video.

Kontakt:
Philips, Tel.: 040/28990 (günstigsten Tarif anzeigen)

Themenseiten: Hardware

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Philips bastelt an dünneren und billigeren LCDs

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *