Comdirect trennt sich von zwei Auslandstöchtern

Französische und italienische Depandancen werden abgestoßen / "Den Erwartungen nicht entsprochen"

Die hohe Verluste schreibende Comdirect Bank will sich noch in diesem Jahr von ihren französischen und italienischen Töchtern trennen. Die Geschäftsentwicklung in diesen beiden Ländern habe „den Erwartungen nicht entsprochen“, erklärte die Direktbank-Filiale der Commerzbank am Freitag in Quickborn.

Einen Käufer nannte das Unternehmen zunächst nicht. „Nach dieser Bereinigung werden wir uns auf die Märkte Deutschland und Großbritannien konzentrieren.“ Die Comdirect leidet wie alle Discountbroker unter der seit nun schon über einem Jahr anhaltenden Talfahrt an den Börsen.

Nach gleichfalls am Freitag bekannt gegebenen Zahlen machte das Unternehmen in den ersten neun Monaten insgesamt einen Verlust von 46,4 Millionen Euro (90,7 Millionen Mark). In der für den deutschen Markt zuständigen Comdirect Bank AG betrug das Minus 4,6 Millionen Euro (8,9 Millionen Mark).

Die britische Tochter will die Comdirect auf jeden Fall behalten. Das Unternehmen entwickle sich derzeit sehr zufriedenstellend und gewinne Kunden hinzu, ließ das Unternehmen Anfang November verlauten.

Zuvor war bekannt geworden, dass die Tochter der Commerzbank mit einem ihrer Konkurrenten fusionieren soll. „Es muss unter den großen drei bis fünf Online-Brokern eine Konsolidierung geben – auch um europäisch weiter expandieren zu können“, erklärte Commerzbank-Vorstand Klaus-Peter Müller.

Die Commerzbank-Tochter hatte vor zwei Monaten für über die Hälfte der 1300 Mitarbeiter Kurzarbeit angekündigt. Dabei nimmt Deutschlands größter Online-Broker laut dem Unternehmenssprecher Andreas Bartels auch die finanzielle Unterstützung des Arbeitsamtes in Anspruch.

Kontakt:
Comdirect, Tel.: 04106/7040 (günstigsten Tarif anzeigen)

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