Filmbranche hetzt ISPs gegen Gnutella-User

Die US-Filmindustrie versucht das Tauschen von Kinohits durch Druck auf die ISPs zu unterbinden

Nachdem die Plattenindustrie ihren Streit mit Napster fast durchgefochten hat, scheint sich jetzt ein neues Schlachtfeld aufzutun: Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat Hunderte von Briefen an größere Internet Service Provider und Universitäten versandt, in denen sie die Verantwortlichen warnt, über ihre Netzwerke werde der Digital Millenium Copyright Act missbraucht. Grund: Das Tauschen von Filmen via Gnutella. Excite@Home, einer der größten US-ISPs hat in den vergangenen vier Tagen an die 20 Mails und Briefe an Gnutella-User in den eigenen Reihen verschickt und angedroht, innerhalb von 24 Stunden den Service einzustellen, falls sie weiter Filme über den Tauschservice verschieben.

„Wir versuchen die Bevölkerung aus einem ethischen und rechtlichen Standpunkt dahingehend zu erziehen, was schicklich ist“, so der MPAA-Verantwortliche für Raubkopien, Ken Jacobsen. Die Organisation hat sich bereits aggressiv und erfolgreich mit Firmen wie Scour, Icravetv und Recordtv angelegt. Doch bisher lief das Treiben auf den Gnutella-Systemen unter dem Radar der MPAA-Juristen ab. In Ermangelung von zentralen Servern und somit Angriffspunkten wie bei Napster versucht die Vereinigung nun offensichtlich bei den ISPs anzusetzen, um das illegale Verschieben von Kinofilmen zu unterbinden.

Zwar ist das Tauschen von Filmen aufgrund von Bandbreiten-Problemen nicht so weit verbreitet wie bei MP3s, doch will die MPAA die Gewohnheit offenbar erst gar nicht aufkommen lassen.

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