Bulmahn: Jeder Schüler kriegt bis 2006 ein Notebook

Bundesbildungsministerin stellte Handlungskonzept "Anschluss statt Ausschluss" vor

In Berlin präsentierte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn ihr Handlungskonzept für die „Informationstechnik in der Bildung“. Die Ministerin will jedem Schüler, immerhin rund zehn Millionen in Deutschland, einen Laptop zur Verfügung stellen. Da Gemeinden und Kommunen dies nicht finanzieren können, sollen Partner aus der Wirtschaft herangezogen werden. Außerdem will Bulmahn erreichen, dass die Notebook-Anschaffung für den Sprössling von der Steuer abgesetzt werden kann. Laut einer Studie verfügen bisher 80 Prozent der Schüler über einen PC zu Hause.

Weitere Forderungen des rund 35-seitigen Dokuments, dass vom Internet-Server des Ministerium für Bildung und Forschung kostenlos heruntergeladen werden kann, sind:

  • Alle Schulen sollen bis Ende 2001 am Netz hängen
  • Die Entwicklung von Bildungssoftware für Schulen und Hochschulen soll gefördert werden
  • Lehrerinnen sollen verstärkt für den Umgang mit dem Internet geschult werden, da sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen den PC deutlich weniger nutzen
  • In Zusammenarbeit mit den Ländern soll eine virtuelle Hochschule errichtet werden

Scharfe Kritik am heute vorgestellten Konzept der SPD-Politikerin äußerte der Internet-Sprecher der CDU Deutschland Thomas Heilmann: „Mit wechselnden Herausgebern und veränderten Überschriften hat die Bundesregierung heute zum wiederholten Mal Kompendien von Einzelmaßnahmen aufgelegt. Leider ist auch diesmal die Botschaft: nichts Neues und nichts Abgestimmtes.“ Weiter kritisierte der Gastprofessor der Universität Berlin: „Bei der Verwendung der Erlöse aus der UMTS-Versteigerung hat Frau Bulmahn keine Ansprüche angemeldet. Schade, dass die zuständige Ministerin nicht dafür kämpft.“

FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle kritisierte, dass noch immer die Hälfte der Schulen keinen Internet-Anschluss besäßen: „Absolute Schlusslichter der Aktion Schulen ans Netz sind die Flächenstaaten Brandenburg (unter 41 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (28 Prozent) und Sachsen-Anhalt (unter 30 Prozent). Der Grund für die geringen Beteiligungsquoten dieser drei Bundesländer ist die schleppende Anmeldebereitschaft der Schulen selbst“, so der FDP-Bundestagsabgeordnete. Er rief Eltern und Schüler dazu auf, Schulen, die noch keinen Anschluss ans Netz haben, unter der E-Mail Adresse bildung@fdp.de zu melden.

Kontakt:
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Tel.: 01888/570

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