Siemens-Chef bezieht Prügel

Konzernumbau findet nicht die Zustimmung der Aktionäre

Siemens-Vorstandschef Heinrich von Pierer hat auf der Hauptversammlung seines Konzerns am Donnerstag in München heftige Kritik von Anlegern an seinem Kurs hinnehmen müssen. Sie bemängelten, daß dem Unternehmenschef der Weitblick fehle, wodurch es zum letztjährigen Ertragseinbruch bei Siemens (Börse Frankfurt: SIE) gekommen sei. Auch der geplante Konzernumbau zu einer „neuen Siemens“ fand keinen Anklang.

Von Pierer versprach in der Münchner Olympiahalle, die Umstrukturierung bis zum US-Börsengang des Konzerns im Frühjahr 2001 abzuschließen. „Wir sind in breiter Front vorangekommen“, sagte er mit Blick auf eine bereits erreichte Ergebniserholung.

Doch das konnte die rund 7000 Anwesenden nicht überzeugen. Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) forderte: „Herr von Pierer, bringen Sie den schlingernden Riesentanker Siemens wieder in Fahrt und auf Kurs – oder verlassen Sie die Brücke!“

Pierer versprach für das laufende Jahr zweistelliger Zuwächse. Der Umsatz soll um zumindest zehn Prozent auf mehr als 130 Milliarden DM steigen, der Gewinn noch stärker.

Im Rahmen der geplanten Ausgliederung der Chip-Fertigung sei deren Börsengang für „spätestens Anfang 2000“ geplant. Für andere Gebiete soll noch in diesem Jahr die Entscheidung über einen Verkauf oder eine Notierung an der Börse fallen.

Die Aktionäre sollen für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,50 Mark erhalten.

Kontakt: Siemens-Hotline, Tel.: 01805/333226

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