DES in weniger als 23 Stunden geknackt

"56-Bit-Schlüssel nicht mehr zeitgemäß"

Ein Entschlüsselungs-Wettbewerb anläßlich der jährlich stattfindenden RSA Data Security Conference brachte einen neuen Rekord für die Decodierung des 56-Bit-Krypto-Algorithmus Data Encryption Standard (DES).
Gemeinsam benötigten Tüftler der Electronic Frontier Foundation (EFF) und der internationalen Hacker-Organisation Distributed.Net 22 Stunden und 15 Minuten, um das Geheimnis zu lüften. Der bisherige Rekord lag bei 56 Stunden, aufgestellt im Juli vergangenenen Jahres vom eigens von der EFF für weniger als 250000 Dollar gebastelten „Deep-Crack“-Rechner.
Um den Code zu knacken, vernetzten die Entwickler viele verschiedene Rechner von Distributed.Net mit Deep Crack. Insgesamt seien 245 Milliarden verschiedene mögliche Schlüssel pro Sekunde getestet worden, um den richtigen zu finden.
Das war bereits der dritte Contest dieser Art, den RSA sponsorte. Das Unternehmen hatte für jeden, der den Code in weniger als 24 Stunden knackt, einen Preis von 10000 Dollar ausgesetzt.
John Gilmore, Mitbegründer der EFF, bezeichnete das Ergebnis als Alarmsignal für alle, die glauben, ein 56-Bit-Schlüssel sei sicher: „Wenn es um den Entwurf eines wirklich sicheren Systems geht, sollte man auf die Krypto-Experten und nicht auf die Politiker hören.“
Der 56-Bit-DES war 1977 von der US-Regierung übernommen worden und gilt längst als renovierungsbedürftig. Die Regierung Clinton will einen neuen Standard, den Advanced Encryption Standard (AES) mit wenigstens 128 Bit Schlüssellänge einführen. Der AES befindet sich aber noch in der Testphase.

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