EU-Kommissarin fordert Beauftragten für Internetsicherheit

Laut Viviane Reding vernachlässigen die Mitgliedsstaaten den Schutz elektronischer Kommunikationsnetze. Ein Sicherheitsbeauftragter soll die Belastbarkeit kritischer Infrastrukturen verbessern.

Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hat in ihrer wöchentlichen Videobotschaft einen EU-Beauftragten für Internetsicherheit gefordert. Der Kommissarin zufolge vernachlässigen die Mitgliedsstaaten den Schutz der elektronischen Kommunikationsnetzwerke in Europa.

Die von der EU geschaffene Behörde für Netzwerk- und Informationssicherheit (ENISA) sei eine reine Plattform zum Austausch von Informationen und kein europäisches Zentrum zum Schutz vor Cyberangriffen. „Damit bin ich nicht glücklich“, sagte Reding. Europa benötige einen „Mister Cyber Security“, genau wie es mit Javier Solana einen Beauftragten für Außenpolitik gebe.

Nach Ansicht der Kommissarin soll der Beauftragte für Internetsicherheit taktische Pläne entwickeln, um die Belastbarkeit der kritischen Infrastrukturen in Europa zu verbessern. „Ein Sicherheitsbeauftragter hätte die Autorität, bei einem Cyberangriff sofort zu reagieren. Ich werde mich dafür einsetzen, dass diese Position so schnell wie möglich geschaffen wird.“

Anfang des Monats hatte Reding einen Fünf-Punkte-Plan zum Schutz vor Cyberangriffen vorgestellt. Die Attacken gegen Estland im Jahr 2007 und die Unterbrechung von Tiefseekabeln 2008 hätten gezeigt, dass wichtige elektronische Kommunikationsdienste und -netze ständig bedroht seien, so die Kommissarin.

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