Telekommunikationsmarkt im Umbruch

Studie: Neue Anforderungen an global agierender Unternehmen und ihre Netzwerke - Technologien wie Voice over IP zu implementieren und gleichzeitig Kosten und Sicherheit im Griff zu behalten steht auf der Netzwerk-Agenda europäischer CIOs ganz oben.

Der Virtual Network Operator Vanco ist davon überzeugt, dass sich der Telekommunikationsmarkt zurzeit an einem Wendepunkt befindet. Ausgelöst werden diese Veränderungen durch die neuen Forderungen von global agierenden Unternehmen an die Wertschöpfung bei der Bereitstellung von Netzwerken.

Neue Technologien wie Voice over IP zu implementieren und gleichzeitig Kosten und Sicherheit im Griff zu behalten steht auf der Netzwerk-Agenda europäischer CIOs ganz oben. Zu diesem Ergebnis kam die von Vanco in Auftrag gegebene Studie von ICM Research. Das unabhängige Forschungsinstitut befragte 333 europäische IT-Entscheidungsträger in großen Unternehmen über die Priorität aktueller und anstehender Netzwerkthemen. 44 Prozent der Befragten sehen Kosten als wichtigstes Thema an. Netzwerksicherheit steht wie auch das Jahr zuvor an zweiter Stelle. Aufsteiger unter den Nennungen ist das Thema Einführung neuer Technologien, das sich auf Platz drei befindet. Dieses Thema ist über das Jahr auf der Netzwerk-Agenda europäischer Unternehmen weit nach oben gerückt. Deutschland weicht allerdings von dem europäischen Ranking ab: hier genießt das Thema erweiterte Bandbreite mit 27 Prozent 2004 die absolute Priorität.

Die Telekommunikationsbranche wird nach Ansicht von Vanco in Zukunft ihren Fokus auf Serviceleistungen legen müssen. Dies zeichne sich bereits durch eine beginnende Zweiteilung des Marktes ab: Es gibt Unternehmen, deren Fokus eher auf der Implementierung, Instandhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur liegt. Dies ist die Rolle der so genannten klassischen Telco-Provider. Service-Provider hingegen besitzen keine eigenen Technologien oder Infrastrukturen und treten eher als unabhängige Berater auf.

Die Liberalisierung der europäischen Telekommunikations-Märkte hat für die ehemals nationalen Monopolisten im Geschäft mit Unternehmen zu einem immer härteren Wettbewerb geführt. Durch Neupositionierungen und Anpassungen an die Kundenwünsche versuchen die Konzerne, Marktanteile zu halten oder auszubauen. Im Wettbewerb um Geschäftskunden hat hierbei das Thema Service eine immer stärkere Bedeutung erlangt. Die Marktforscher von Gartner bewerten in ihrem aktuellen Magic Quadrant über Telekommunikations- und Netzwerkprovider in Europa die Unternehmen als „Leader“, die ihren Kunden flexible Services verbunden mit einer weltweiten Ausrichtung anbieten können – denn günstige Leitungskapazitäten sind im Überfluss verfügbar und kein ausreichendes Alleinstellungsmerkmal mehr. Eine immer wichtigere Rolle kommt daher den so genannten Virtual Network Operators (VNO) zu. VNOs verfügen über keine eigenen Netzwerkinfrastrukturen. Sie stellen stattdessen für ihre Kunden ein Netzwerk aus den Infrastrukturen der lokal jeweils besten Anbieter zusammen und verbinden diese zu einem virtuellen Gesamtnetz. Sie sind so in der Lage, ihren Kunden auch global ein optimal auf sie zugeschnittenes Netzwerk anzubieten. Und das zu geringeren Kosten, als wenn diese Leistungen über einen „klassischen“ Provider bezogen würden.

Zusätzliche Services erhöhen noch den Mehrwert für den Kunden. So werden zum Beispiel die für einen Kunden genutzten Anbieter und Technologien regelmäßigen Preis/Leistungsvergleichen unterzogen. Sind günstigere Anbieter oder bessere Technologien zum gleichen Preis verfügbar, werden die Konditionen für den Kunden neu verhandelt. Er bekommt so auch über die Laufzeit seines Vertrages jederzeit die optimale Technologie zum optimalen Preis. Services wie zum Beispiel die Überwachung der SLAs für den Kunden oder ein Online-Portal, über das Kunden jederzeit einen Überblick über ihr gesamtes Netzwerk und alle wesentlichen Parameter haben, runden das Angebot ab.

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