Die SCO Group ist nur mit Geld zu stoppen

Die Unix-Kriege der späten 80er Jahre finden ihre Fortsetzung in den Querelen um das Recht an Linux. Dabei weiß heute niemand mehr so genau, wo die Rechte für welche Betriebssystem-Teile liegen.

Noch wehrt sich die Branche gegen die einzig mögliche Erkenntnis aus den juristischen Attacken der SCO Group. Das Unternehmen erkannte, dass es mit Linux- und Unix-Produkten nicht genügend Geld verdienen kann und sattelte daher um – auf Abmahnverein.

Dabei handelt es sich bei der Forderung nach Lizenzgebühren von Linux-Anwendern vor allem um ein taktisches Manöver. Nicht auf die dadurch möglichen Profite zielt SCO, sondern auf die Verunsicherung der Kunden. Demselben Ziel dient auch die grundsätzliche Ablehnung des Open-Source-Geschäftsmodells, in dessen Rahmen das Betriebssystem verschenkt wird.

Die Branche versucht, die Begehrlichkeit von SCO als Paniklauf eines gescheiterten Konkurrenten abzutun, den man nicht ernst zu nehmen brauche. Abwarten und alle Forderungen ignorieren, beruhigen daher die Linux-Distributoren. Und weil unabhängige Stimmen besser wirken holt sich die Linux-Gemeinde Schützenhilfe von den Marktbeobachtern der Gartner Group. Die attestieren, dass es nicht nötig sei Lizenzen an SCO abzuführen, solange der Urheberrechtsstreit mit der IBM nicht entschieden ist. Angesichts der juristischen Ressourcen von Big Blue kann das noch Jahre dauern.

Obwohl bislang eher skeptisch gegenüber Linux, geht die Gartner Group noch weiter: Die SCO-Kunden sollen einen Migrationsplan weg von ihrem bisherigen Anbieter erstellen. Ein derartiger Hinweis von einem weltweit renommierten Haus wie der Gartner Group dürfte unmittelbare Wirkung zeigen und den Unix-Verkauf von SCO direkt schädigen.

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1 Kommentar zu Die SCO Group ist nur mit Geld zu stoppen

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  • Am 28. November 2003 um 9:55 von Andreas Kuckartz

    Wirtschaftskriminalität
    Im Artikel steht: "Längst hofft die Linux-Branche dass sich ein reicher Investor – vorzugsweise die IBM – erbarmt und den geschäftsschädigenden Abmahnverein aus dem Markt kauft."

    Das ist Unsinn – oder möglicherweise eher Wunschdenken – von jemandem der der SCO Lügenpropaganda aufgesessen ist.

    Wenn man die Schriftsätze aus dem Prozess von SCO gegen IBM studiert dann sieht man, dass die Grundlage der Klage aus heisser Luft besteht.

    Es geht hier nicht um Urheberrechtsverletzungen durch IBM oder andere, sondern offensichtlich um Wirtschaftskriminalität die durch die Führungsriege der SCO-Unternehmensgruppe begangen wird.

    Eine richtige Reaktion darauf besteht darin, Darl McBride, Chris Sontag, David Boies und Co. wegen Kursmanipulation (in Deutschland Verstoss gegen $20a Wertpapierhandelsgesetz) auf die Anklagebank und danach hinter Gitter zu bringen.

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