Digitale Souveränität gefordert

Auf dem IONOS Summit in der Messe Karlsruhe ging es um den Cloud-Markt und neue Produktentwicklungen. In einer Expertenrunde wurde die Frage der Digitalen Souveränität diskutiert.

Am ersten Tag des IONOS Summit in der Messe Karlsruhe stand das Panel zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland im Mittelpunkt. Unter der Überschrift „Scale it up – Wie die Multi-Cloud die deutsche Verwaltung auf das nächste Level hievt“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von ITZ Bund, der Bundesfinanzverwaltung, Accenture und Dataport mit Martin Endreß, Chief Customer Officer bei IONOS. Zentrale Aspekte dabei waren die digitale Souveränität des Staates und wie er es schafft, auch in Krisenzeiten widerstandsfähig zu sein. 

„Die Frage ist, wie der Weg dahin aussieht, um handlungsfähig zu sein”, sagte Corinna Krezer, Senior Managing Director bei Accenture. “Die erste Grundvoraussetzung ist, dass ich Alternativen habe, und dass wir nicht nur diskutieren, dass wir zwischen drei Hyperscalern wählen können, sondern dass man eben gleichermaßen auch über nationale und europäische Angebote reden kann.” 

Die Bedeutung europäischer Cloud-Anbieter spielte in der Diskussion eine zentrale Rolle, um von Software-Giganten aus den USA so unabhängig wie möglich zu werden. 

„Die Abhängigkeit von Zulieferungen von Software erhöht eben die Verletzlichkeit der Informationsgesellschaft oder in unserem Fall jetzt der öffentlichen Verwaltung. Und es gilt, die Souveränität, also die eigene Handlungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung, des Rechtsstaates und der Demokratie, zu erhalten,” erklärt Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender bei Dataport.

Einen ähnlichen Standpunkt vertrat Harald Joos, CIO beim Bundesfinanzministerium: „Wir brauchen nationale Lösungen, weil eine Anforderung, die wir in der Zukunft haben, ist: Alle Lösungen, die wir zukünftig neu entwickeln, sollen cloud-native entwickelt werden und sollen nachweisbar auf mindestens zwei unterschiedlichen Plattformen ablauffähig sein, und eine dieser Plattformen soll auf jeden Fall deutsch sein.”

Auf Hindernisse bei der Umsetzung wies Dr. Alfred Kranstedt, Direktor des ITZBund, hin und adressierte dabei besonders technische Herausforderungen: „Startup-Unternehmen und viele andere Softwareentwickler stehen in den Startlöchern, cloud-native zu entwickeln, aber wir alle wissen, Cloud ist nicht gleich Cloud. Es gibt im Bund, in den Ländern, Kommunen, in der Öffentlichkeit noch nicht so viel Klarheit, wie die Cloud-Schnittstellen aussehen. Das heißt, da ist die Entwicklung blockiert. Aus diesem Dilemma müssen wir raus.“

Themenseiten: Messe, ionos

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Digitale Souveränität gefordert

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *