Das Open-Source-Netz Diaspora hat damit begonnen, Einladungen für seine überarbeitete Alpha-Version zu verschicken. Das berichtet der Blog TechCrunch. Interessierte können sich mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren und erhalten nach Bearbeitung ihrer Anfrage Zugang zum System. Diaspora ist ein dezentral organisiertes, Peer-to-Peer-basiertes Soziales Netz. Es war vor knapp einem Jahr in eine limitierte Alpha-Phase gestartet und soll demnächst allen Nutzern offenstehen.
Seit seinem Start hat Diaspora unter anderem Hashtag-Following, Direktnachrichten, „Gefällt mir“-Buttons für Status-Updates und einen Nachrichten-Channel eingeführt. Zudem unterstützt es mittlerweile eine erste Anwendung: „Cubbi.es“ ermöglicht das unmittelbare Teilen von Fotos mit Hilfe einer Browser-Erweiterung.
Wer eine Einladung erhalten hat, schließt sich einer Gruppe von Nutzern an, die auf unabhängig gehosteten Servern eingerichtet sind statt auf einem einzelnen Hub, der alle verbindet. Nutzer können entweder ein neues Profil erstellen, oder ihr Facebook-Konto mit Diaspora verbinden, um Name und Profilbild zu importieren sowie das Cross-Posten von Einträgen zu erlauben.
Offenbar geht es den Gründern weniger darum, eine Art Anti-Facebook zu sein, sondern stärker um ein möglichst reibungsloses Nutzererlebnis. Via Diaspora geteilte Updates lassen sich auch auf Facebook, Twitter und Tumblr veröffentlichen. Bilder oder eine XML-Datei mit Profilinformationen können einfach heruntergeladen werden.
Finanziert wird das Projekt ausschließlich durch Spenden. Mitte Oktober hatte PayPal das Konto des Social Network kommentarlos eingefroren, gab es jedoch wenige Tage später wieder frei. Überschattet wird das Redesign derzeit vom Tod eines der Gründer des Social Network: Ilya Zhitomirskiy ist TechCrunch zufolge am Wochenende gestorben. Die Ursache ist noch unklar. Zhitomirskiy wurde nur 22 Jahre alt.
Zhitomirskiy hatte Diaspora gemeinsam mit seinen Studienkollegen Daniel Grippi, Maxwell Salzberg und Raphael Sofaer von der New York University gegründet. Mitte September 2010 ging eine Testversion live, wenig später veröffentlichte das Soziale Netz seinen Quellcode. Ende November vergangenen Jahres startete die Alpha-Phase, in der sich das Projekt seither befindet.
Diaspora ermöglicht das Erstellen von „Aspekten“ – persönlichen Listen, anhand derer Anwender entscheiden können, welche Informationen sie mit wem teilen möchten. Anders als Facebook soll es Nutzern größtmögliche Kontrolle über die veröffentlichten Daten geben. „Wir haben uns darauf konzentriert, ein klares kontextuelles Modell zum Teilen von Informationen zu schaffen. Das bedeutet, dass Nutzer intuitiv entscheiden können, welche Informationen ihre Arbeitskollegen sehen dürfen und welche ihre Trinkkumpane“, heißt es vonseiten der Gründer.
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