IBM will sein PC-Netzwerk World Community Grid einsetzen, um neue Wege der Trinkwassergewinnung und -versorgung zu erforschen. Die Rechenleistung des Grid, in dem Nutzer die Rechenleistung ihrer privaten Computer zur Verfügung stellen, soll Wissenschaftlern für verschiedene Trinkwasserprojekte bereitstehen.

Eines dieser von IBM geplanten Projekte simuliert, wie Menschen, Tiere und Umwelt in Wasserreservoiren wie der Chesapeake Bay an der amerikanischen Ostküste miteinander interagieren. Aus diesen Simulationen will man lernen, diese Reservoire besser zu betreuen, indem man gegenläufige Interessen und Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen analysiert.

Das Projekt „Computing for Clean Water“ („Rechnen für sauberes Wasser“) untersucht Methoden zur Verbesserung der Wasserfilterung. Das Ziel bei seinem Start in China ist, neue Filtertechniken zu erforschen, verschmutztes Wasser zu reinigen und Salzwasser billiger in Trinkwasser umzuwandeln.

Ein drittes Projekt in Brasilien befasst sich mit der Suche nach einem Heilmittel gegen Schistosomiasis, einer Wurmkrankheit, die sich über Parasiten seuchenartig in verschmutztem Wasser ausbreitet. Sie tritt laut IBM in tropischen Regionen auf, wo sich jedes Jahr rund 210 Millionen Menschen anstecken, von denen alljährlich 11.000 bis 200.000 sterben. Ein neues Medikament habe sich als einigermaßen wirksam erwiesen, allerdings stellten resistente Stämme der Seuche weiterhin eine Bedrohung dar.

Neben diesen Projekten arbeitet IBM zusammen mit „The Nature Conservancy“ an einem Website-Projekt namens „Rivers for Tomorrow“ („Flüsse für die Zukunft“). Die Site soll noch in diesem Herbst online gehen. Ziel ist es, den Betreuern von Wasserreservoiren zu helfen, Detailinformationen über Frischwasser-Flussbecken zu finden, auszuwerten und weiterzugeben. Diese Aufgabe hat sich in der Vergangenheit als schwierig erwiesen. Am Ende des Projekts soll bestimmt und aufgezeichnet werden, auf welche Weise Probleme wie Bodenerosion und Kohlenstoffproduktion die Qualität von Wasser beeinflussen.

Die neuen Projekte sind ein Teil von IBMs Gesamtstrategie zur Modernisierung des Trinkwassermanagements. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Intel eine Arbeitsgruppe gebildet, um Wege zu finden, wie man den Wasserbedarf und die Wasservorräte besser verwalten und organisieren kann.

Wer dem World Community Grid Rechenzeit seines PCs zur Verfügung stellen will, kann sich dafür auf der Website des Grids registrieren. Anschließend lädt man ein kostenloses Client-Programm für Windows, Mac OS X oder Linux herunter, das man auf seinem Rechner installiert. Nach Angaben von IBM besteht das Grid aus 1,5 Millionen PCs weltweit, die von 600.000 Freiwilligen zur Verfügung gestellt wurden.


IBM setzt das World Community Grid zur Trinkwasserforschung ein (Bild: World Community Grid).

ZDNet.de Redaktion

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