Microsoft-CEO Steve Ballmer hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona einen ersten Ausblick auf die nächste Windows-Mobile-Generation gegeben. Mit dem als Windows Phone 7 bezeichneten OS will der Softwarehersteller gegenüber iPhone und Android Boden gut machen.

Das Betriebssystem hat im Vergleich zu Windows Mobile 6.x einen neuen Kern und eine völlig neu gestaltete Oberfläche, die in Teilen an das Interface des hauseigenen Multimediaplayers Zune HD erinnert. Der Homescreen von Windows Phone 7 besteht aus so genannten Tiles. Das sind frei wähl- und positionierbare Elemente, die aktuelle Informationen aus dem Web zeigen – etwa neue Bilder von Facebook – und den Aufruf von Funktionen ermöglichen.

Kontakte, Musik und Videos, Office-Funktionen, Spiele sowie Bilder präsentiert Windows Phone 7 in Form von Hubs. Das sind zusammenhängende Bereiche, durch die man mit einer Geste navigieren kann.

Facebook und Windows Live sind nativ ins OS eingebunden. Informationen aus den Diensten werden beispielsweise im Hub „Kontakte“ eingeblendet. Gleiches gilt für Xbox Live, dessen Informationen im „Spiele“-Hub zu sehen sind. Microsoft setzt bei Windows Phone 7 auf eine enge Verzahnung von auf dem Gerät gespeicherten Inhalten und Daten aus dem Web.

Der Hub „Musik und Video“ erinnert stark an die Software des Zune HD. Auch der Eintrag Marketplace ist zu sehen, über den man Musik und Filme kaufen kann. Beim Browser handelt es sich um eine Mischung zwischen Internet Explorer 7 und 8. Flash wird nicht unterstützt.

Details zur Entwicklung von Applikationen will Microsoft Mitte März auf der Mix 10 bekannt geben. Den Demos nach zu urteilen, werden Programme für Windows Mobile 6.x nicht mehr unterstützt. Auch von Multitasking war während der Präsentation nichts zu sehen. Damit folgt Microsoft der Strategie von Apple, immer nur ein Programm gleichzeitig zuzulassen.

Alle Windows-Phones benötigen künftig einen kapazitiven Touchscreen. Das OS unterstützt Multitouch. Die Synchronisation mit dem Desktop soll von der Zune-Software erledigt werden.

Die ersten Smartphones mit Windows Phone 7 werden voraussichtlich zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen. Hardwarepartner sind Dell, Garmin-Asus, HTC, HP, LG, Samsung, Sony Ericsson und Toshiba – wobei bislang nicht klar ist, wer wann welches Gerät vorstellt. Microsoft arbeitet bei der Entwicklung enger als bisher mit den Unternehmen zusammen, um mehr Stabilität und eine höhere Performance zu erreichen. Qualcomm spielt bei den Referenzdesigns eine wichtige Rolle. Smartphones mit Windows Phone 7 sollen bei AT&T, Deutsche Telekom, Orange, SFR, Sprint, Telecom Italia, Telefónica, Telstra, T-Mobile USA, Verizon Wireless und Vodafone zu haben sein.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

2 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

2 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

3 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

3 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

3 Tagen ago