Es gibt jedoch Ausnahmen. Eine sind die sogenannten Netbooks. Dieser Markt startete zwar mit Linux, hob aber erst richtig ab, als Asus und seine Konkurrenten optional auch Windows XP anboten. Das liegt aber weniger an den tatsächlichen Möglichkeiten als vielmehr daran, dass Kunden XP schlichtweg vertrauter ist als die Linux-Oberflächen, die sie auf den ersten Netbooks sahen.

Da es bei Netbooks hauptsächlich um Surfen und E-Mail-Nutzung geht, könnte sich mittelfristig Googles Android als Netbook-Plattform etablieren. Scheinbar arbeitet mit HP auch eine ansonsten recht Microsoft-freundlicher Hardware-Anbieter an entsprechenden Plänen. Es kommt nun darauf an, wie einfach sich Android benutzen lässt und was die Hardware-Anbieter die Installation kostet. Und vielleicht auch, wie die Möglichkeit von den Entwicklern angenommen wird, kostenpflichtige Zusatzprogramme anzubieten.

Ein zweiter Bereich, in dem das Betriebssystem noch eine Rolle spielt, ist der Smartphone-Markt. Nach den jüngsten Zahlen von Gartner rangiert Windows Mobile (11,8 Prozent) nur noch knapp vor Mac OS (8,2 Prozent), das seinen Anteil zudem viel schneller ausbauen kann. Während Windows Mobile 2008 nur um 12 Prozent zulegte, konnte Mac OS seinen mehr als verdoppeln.

Symbian bleibt trotz eines Rückgangs um 6,1 Prozent unangefochtener Spitzenreiter und ist auf über der Hälfte der verkauften Geräte installiert. Auf Platz zwei folgt das Blackberry-Betriebssystem von RIM mit 16,6 Prozent, das seinen Anteil im vergangenen Jahr nahezu verdoppeln konnte. Einziger Verlierer unter den fünf gängigsten Betriebssystemen ist Linux (minus 4,2 Prozent).

Andererseits sind Entwicklungssstadium und Verbreitungsrate von Smartphones mit der Situation bei PCs vor zwanzig Jahren vergleichbar. Beides wird sich aber schneller ändern, als es bei PCs der Fall war. Plattformen wie das iPhone und Palms in den Startlöchern stehendes Web OS haben gezeigt, dass es im Smartphone-Segment noch viel Raum für Innovationen gibt.

Der größte Vorteil beider Plattformen ist jedoch der einfache und standardisierte Umgang mit dem Web. In dem Maße, wie auch andere Smartphones diesen Weg gehen, wird auch die Einzigartigkeit und die Bedeutung der einzelnen Smartphone-Betriebssysteme zurückgehen. Im Gegenzug wird es immer wichtiger, dass ein Besitzer über sein Smartphone auf Outlook, seinen Webmail-Account, eventuell Twitter und Online-Communities genau so einfach zugreifen kann, wie er dies von seinem PC aus gewohnt ist.

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ZDNet.de Redaktion

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