Wenn Windows Mobile lahmt: einfach auf Android upgraden

Obwohl einige Devices wie GPS, Bluetooth und die interne Kamera nicht nutzbar sind, ist XDANDROID mehr als eine reine Proof-of-Concept-Studie. GSM und UMTS mit allen Datenstandards funktionieren einwandfrei. Beim WLAN muss man Probleme beim Powermanagement in Kauf nehmen, die dazu führen, dass der Akku sich schnell entlädt, wenn das WLAN-Modul nicht manuell deaktiviert wird.

Wer mit den genannten Einschränkungen leben kann, erhält mit XDANDROID ein Betriebssystem, das Windows Mobile in vielerlei Hinsicht überlegen ist. Auffälligster Vorteil ist die präzise Reaktion auf Benutzereingaben.

Auch in anderen Dingen ist XDANDROID einfach besser durchdacht. Anwendungen, die auf der Speicherkarte installiert werden, speichern normalerweise auch ihre Daten dort und nicht im knappen internen Speicher. Durch die Registry haben Windows-Mobile-Anwendungen gar nicht die Chance, den internen Speicher unangetastet zu lassen.

Wer einmal Windows Mobile und Android auf derselben Hardware ausprobiert hat weiß, dass Microsoft für Windows Mobile 7 eine komplette Neuentwicklung seines CE-Betriebssystems vornehmen muss. Apple und Google sind den Weg gegangen, ein relativ simples API auf ein Unix-Betriebssystem zu bringen. Microsoft hingegen bietet mit dem .NET Compact Framework ein viel zu komplexes API auf einem völlig überfordertem Betriebssystem an.

Letzteres ist zwar prozessorunabhängig, jedoch hat sich die ARM-Architektur auf Mobilgeräten genauso durchgesetzt wie die x86-Architektur auf Desktop-PCs. Da Smartphones nicht über besonders leistungsfähige Prozessoren verfügen, ist man beim derzeitigen Stand der Technik mit nativem Code besser bedient.

Microsoft muss seinen eingeschlagenen Weg in eine Sackgasse schnell korrigieren, wenn es den Markt nicht aufgeben will. Ob das dem träge gewordenen Weltmarktführer für PC-Software rechtzeitig gelingt, wird sich dieses Jahr zeigen. Wenn Microsoft nicht spätestens im vierten Quartal mit einem performanten Windows Mobile 7 rauskommt, dürften viele Marktanteile an Apple und Google verloren sein.

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ZDNet.de Redaktion

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