Samsung hat auf Beschwerden von Kunden in seinem Heimatland Südkorea reagiert, wonach die Displays von Galaxy S8 und S8 Plus einen Rotstich haben sollen. Bilder betroffener Geräte haben unter anderem die Technik-Sites Ppomppu und Ruliweb veröffentlicht. Zudem gehörte „Galaxy S8 roter Bildschirm“ zuletzt zu den am häufigsten genutzten Suchbegriffen für Südkoreas größte Suchmaschine Naver.
Ein Samsung-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung, es handele sich nicht um ein Qualitätsproblem und die Displayfarbe lasse sich in den Einstellungen anpassen. „Sollte die Farbe trotzdem noch rötlich erscheinen, können Kunden ihr Gerät bei einem Service-Center austauschen.“
„Der Rotstich wird möglicherweise durch ein Problem mit der Farbbalance ausgelöst, weil Samsung tiefrote AMOLED benutzt, um die Farbe Rot zu stärken“, wird ein Branchenkenner in dem Bericht zitiert. Im Gegensatz zu LCD-Displays nutzen OLED-Screens wie die des Galaxy S8 nur zwei statt drei Subpixel. Ein Pixel besteht entweder aus den Farben Rot und Grün oder Blau und Grün, wodurch die Anfälligkeit für Farbverschiebungen zunimmt. Als Ausgleich habe Samsung tiefrote Subpixel für seine AMOLED-Displays entwickelt.
Wie weit das Problem verbreitet ist, lässt sich bisher nicht einschätzen. Zumindest bei den Geräten, die bisher Medien und Testern zur Verfügung gestellt wurden, trat der Fehler nicht auf. DisplayMate bescheinigte dem Galaxy S8 kürzlich sogar, das beste Smartphone-Display aller Zeiten zu haben.
Obwohl die achte Galaxy-Generation neben dem rahmenlosen Display, einem stärkeren Prozessor und mehr internem Speicher nur wenige technische Vorteile gegenüber dem Vorgänger Galaxy S7 bietet, scheint das Interesse von Verbrauchern sehr hoch zu sein. In seinem Heimatmarkt strebt Samsung inzwischen sogar eine Million Vorbestellungen an. Damit will das Unternehmen zudem das Debakel um das Galaxy Note 7, das es im Herbst 2016 aufgrund defekter Akkus aus dem Verkehr ziehen musste, endgültig hinter sich lassen.
Ein erstes Problem mit dem Galaxy S8 musste Samsung bereits in der vergangenen Woche einräumen. Der digitale Assistent Bixby wird nicht rechtzeitig zum offiziellen Verkaufsstart am 21. beziehungsweise 28. April fertig. Im wichtigen US-Markt beherrscht Bixby, für den Samsung sogar einen zusätzlichen Hardware-Button auf der linken Gehäuseseite eingeführt hat, keine Sprachbefehle. Die will Samsung aber noch im Frühjahr mit einem Update nachrüsten. Hierzulande müssen Kunden sogar bis zum vierten Quartal warten, bis ihnen alle Funktionen von Bixby zur Verfügung stehen.
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