CEO von BitInstant wegen Verdachts auf Geldwäsche verhaftet

US-Behörden haben den früheren Chef der Bitcoin-Wechselbörse BitInstant sowie einen Partner festgenommen und werfen ihnen Geldwäsche für die Drogenhandelsplattform „Silk Road“ vor. Der 24-jährige BitInstant-CEO Charlie Shrem soll mit Robert Faiella zusammengearbeitet haben, der in der Bitcoin-Szene als BTCKing bekannt war. Zusammen sollen sie den Kauf illegaler Drogen im Wert von über eine Million Dollar ermöglicht haben.

Die Ermittlungen wurden von Staatsanwälten, Drogenfahndern und der US-Bundessteuerbehörde IRS geführt. Die Behörden werfen den beiden Männern eine Verschwörung zur Geldwäsche sowie nicht lizenzierte Geldtransfergeschäfte vor. Shrem soll außerdem seine Verpflichtung nach dem Bank Secrecy Act missachtet haben, verdächtige Aktivitäten zu melden.

Die Online-Drogenplattform Silk Road wurde bereit im Herbst nach langen FBI-Ermittlungen geschlossen, und auch die Wechselbörse BitInstant operiert inzwischen nicht mehr. CEO Charlie Shrem war außerdem stellvertretender Vorsitzender des Lobbyverbands Bitcoin Foundation, der für die Nutzung der virtuellen Währung wirbt. Zu den BitInstant-Investoren gehörten seit Herbst 2012 auch die Winklevoss-Zwillinge Tyler und Cameron, besser bekannt für ihre nie ganz geklärte Rolle bei der Gründung von Facebook. Sie versicherten, die Ermittler in jeder Hinsicht unterstützen zu wollen.

„Wirklich innovative Geschäftsmodelle müssen nicht auf den altmodischen Bruch von Gesetzen zurückgreifen“, heißt es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft von Manhattan. „Wenn Bitcoins gewaschen und durch sie kriminelle Geschäfte ermöglicht werden, dann müssen die Ermittlungsbehörden so handeln wie bei jeder traditionellen Währung. Wir werden aggressiv diejenigen verfolgen, die neue Währungsformen für verbotene Zwecke nutzen.“

Shrem soll seinem Partner Faiella Rabatte für die hohen Transaktionen eingeräumt haben, während dieser die Bitcoins für die Nutzung auf der Drogenplattform mit einem Aufschlag verkaufte. Shrem erwarb angeblich auch selbst Drogen auf Silk Road. Bei einer Verurteilung muss er mit bis zu 30 Jahren Gefängnis rechnen, sein Geschäftspartner mit bis zu 25 Jahren. Wie die Behörden mitteilten, dauern ihre Ermittlungen zu Silk Road und den möglichen Teilnehmern noch an.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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