Apple erhält Patent für App-Nutzung während eines Anrufs

Apple hat ein Schutzrecht für eine Lösung zugesprochen bekommen, die es „App-Switching“ nennt. Es beschreibt, wie sich Smartphone-Apps auch während eines Anrufs nutzen lassen. Das US-Patent 8.082.523 trägt den Titel „Tragbares elektronisches Gerät mit einer Benutzeroberfläche, die das Wechseln zwischen Apps unterstützt“.


Apples Patent macht es der Konkurrenz praktisch unmöglich, eine ähnliche Lösung zu entwickeln (Screenshot: ZDNet).

Zwar scheint das Schutzrecht sehr spezifisch, deckt aber einen großen Bereich ab. Es beschreibt etwa, wie ein Gerät mit Touchscreen zunächst während eines aktiven Anrufs die Benutzeroberfläche anzeigt, das Aktivieren eines Menüsymbols oder Buttons erkennt und darauf reagiert. Zudem geht es darauf ein, wie das Telefonat gehalten werden kann und wie sich das Gerät währenddessen mit Fingergesten steuern lässt.

Letztlich hat sich Apple den gesamten Prozess schützen lassen, wie man zwischen einem Anruf und einer App hin und her wechseln kann. Interessanter ist aber, dass das Patent Konkurrenten im Grunde unmöglich macht, eine ähnliche Methode zu entwickeln, ohne es zu verletzen. Sie haben höchstens die Option, eine unelegante Alternativlösung zu finden.

Es gehört zur gängigen Praxis von Apple, sich Techniken zu sichern, die möglichst weite Bereiche abdecken – zum Teil wohl auch, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Mitte November hatte es etwa ein Schutzrecht für ortsbasierte Informationsdienste zugesprochen bekommen. Dieses beschreibt ein „standortbasiertes Informationssystem, das ein Ortungssystem wie das zivile Global Positioning System (GPS) von Navstar in Kombination mit einem Netzwerk nutzt“.

Ein Patent auf die „Slide to Unlock“-Geste von iPhone und iPad hatte Apple schon Ende Oktober erhalten. Die Entsperrgeste findet sich in ähnlicher Form etwa in Googles Mobilbetriebssystem Android und Microsofts Windows Phone. Da das Patent schon 2005 beantragt wurde, könnte theoretisch jedes bisher verkaufte Android-Gerät dagegen verstoßen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

1 Tag ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

1 Tag ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

1 Tag ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago