Internet-Gipfel: Eric Schmidt fordert technische Lösung für Geodatenfrage


Eric Schmidt spricht bei einer Podiumsdiskussion auf dem e-G8-Forum in Paris (Bild: e-G8-Forum).

Eric Schmidt, Executive Chairman von Google, hat bei einer Podiumsdiskussion während des e-G8-Forums in Paris Regierungen aufgefordert, technische Lösungen als Alternative für eine staatliche Regulierung in Betracht zu ziehen. Seinen Vorschlag bezog er auf den Umgang mit Geodaten und Maßnahmen gegen die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen.

Als Beispiel nannte er Prüfsummen – einen Algorithmus zur Überprüfung der Datenintegrität – die Google verwendet, um urheberrechtlich geschützte Inhalte zu filtern, die auf Youtube hochgeladen werden. Nach Ansicht von Schmidt können technische Lösungen schneller zu einem Ergebnis führen als von Regierungen verabschiedete Gesetze.

Geodaten seien, zusammen mit Plattformen, die Zugang zu Daten und Online-Spielen ermöglichten, künftig jedoch ein wichtiger Motor für das Internet, ergänzte Schmidt. Regierungen sollten sich darauf konzentrieren, die Verfügbarkeit des Breitbandinternets zu verbessern. Zudem sei es wichtig, Funkfrequenzen nicht zu überhöhten Preisen zu versteigern, da die Mobilfunkanbieter die Kosten an Verbraucher weitergäben.

Schmidt lobte auch Apple und andere führende IT-Firmen, da sie die Entwicklung der Branche vorantrieben. „Die interessantesten Entwicklungen in unserer Branche sind neue ausgedehnte Plattformen. Die Apple-Plattform ist ungemein erfolgreich, im Bereich E-Commerce ist es Ebay und Google hat auch mehrere Plattformen.“

Am e-G8-Forum nehmen neben Eric Schmidt auch andere IT-Größen wie Facebooks Mark Zuckerberg und Amazons Jeff Bezos teil. Sie diskutieren unter anderem die Auswirkungen des Internets auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. Die Ergebnisse des Forums sollen der G8-Konferenz vorgelegt werden, die am Donnerstag und Freitag stattfindet.

Derzeit laufen mehrere Untersuchungen von Regulierungsbehörden gegen Google. Die EU-Kommission hatte im November 2010 ein Kartellverfahren gegen den Suchanbieter eröffnet, dem sich im März auch Microsoft anschloss. In den USA muss sich Google wegen der Nutzung von Standortdaten, die Googles Mobilbetriebssystem Android aufzeichnet, unter anderem vor dem US-Kongress verantworten.

ZDNet.de Redaktion

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