Microsoft und Facebook verbünden sich gegen Kinderpornografie

Facebook will mit Technik von Microsoft Research nach Kinderpornografie in seinem Netzwerk fahnden. Laut einem Blog-Beitrag ist das Unternehmen dem Programm PhotoDNA des National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) beigetreten, bei dem Microsoft bereits Mitglied ist. Die Ankündigung wurde Live ins Internet übertragen.

Die PhotoDNA-Software kann Kopien von bekannten kinderpornografischen Fotos im Web aufspüren. Facebook will damit verhindern, dass sich diese Bilder über seinen Dienst verbreiten.

„Viele dieser Fotos werden immer wieder aufs Neue über das Internet verteilt – sogar noch viele Jahre, nachdem das Verbrechen begangen und der Täter verurteilt wurde“, schreibt Ernie Allen, NCMEC-Präsident und -CEO im Microsoft-Blog. „Jedes Mal, wenn diese Fotos wieder angesehen werden, werden die abgebildeten Kinder erneut zu Opfern. PhotoDNA soll diesen Teufelskreis durchbrechen.“

Die Initiative ist nicht Facebooks erste Maßnahme gegen Kinderpornografie im Web. 2010 tat sich das Unternehmen mit MySpace und dem damaligen Generalstaatsanwalt und jetzigen Gouverneur des Staates New York Andrew Cuomo zusammen, um gemeinsam eine Datenbank mit digitalen Fingerabdrücken aufzubauen. Das Tool sollte für die Analyse von Fotos in Sozialen Netzen verwendet werden. Facebook und MySpace wollten schon vor dem Hochladen überprüfen, ob ein Foto bereits in der Datenbank gespeichert ist. Bei einem Treffer sollte der Upload blockiert werden.

„Der Schutz der Facebook-Anwender, vor allem der jungen Menschen, die unsere Site nutzen, hat höchste Priorität. Wir treiben erheblichen Aufwand, um innovative Systeme zu entwickeln, die vorsorglich die Site auf verdächtige Aktivitäten und selten vorkommende illegale Inhalte überwachen“, erklärte Facebooks Chief Security Officer Joe Sullivan, nachdem Facebook die Partnerschaft mit dem Generalstaatsanwalt bekannt gegeben hatte.

Microsoft selbst setzt PhotoDNA bei der Bildersuche in Bing und auf SkyDrive ein. Inzwischen wurden nach Angaben des Unternehmens zwei Milliarden Bilder analysiert und 1500 Treffer bei Bing respektive 1000 Treffer bei SkyDrive gefunden.

ZDNet.de Redaktion

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