Kampf um Webstandards: Hat HTML 5 Chancen gegen Flash?

Die eingangs gestellte Frage, ob Adobe Flash oder HTML 5 langfristig das Rennen machen wird, lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit beantworten. HTML 5 ist inzwischen bereits teilweise in aktuellen Browsern umgesetzt, aber die Technik steckt offensichtlich noch in den Kinderschuhen. Neben technischen Fragen, die noch zu klären sind, spielen sicherlich auch firmenpolitische eine entscheidende Rolle für die Geschwindigkeit, mit der sich diese Technik im Markt durchsetzen wird. Open Sorce und Lizenzfreiheit sind für viele Anwender allerdings attraktive Merkmale.

Ob es, wie Adobe verlauten lässt, fünf Jahre oder sogar eine ganze Dekade dauern wird, bis sich HTML 5 auf dem Markt durchsetzen kann, darf bezweifelt werden. Wenn sich die Großen – wie jüngst YouTube – dafür entscheiden, wird das den Prozess sicherlich beschleunigen. Entscheidend ist, wie schnell die neue Technik in die Browser der weltweit Millionen Internet-User vordringt.

Ein völlig neuer Aspekt in der Codec-Diskussion ergab sich kürzlich, nachdem Google den Videospezialisten On2 gekauft hat. Dieses Unternehmen hat mit VP3 die Grundlagen für den Open-Source-Codec Ogg Theora entwickelt. Mit dessen Nachfolger VP8 verfügt On2 über einen Codec, der bezüglich seiner Qualität an H.264 heranreicht. Google wäre damit in der Position, den Usern einen Codec für HTML 5 lizenzfrei anzubieten, der auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird.


Mit diesem Bildvergleich wirbt On2 Technologies auf seiner Wbsite für den eigenen Codec VP8 (Screenshot: ZDNet).

Derzeit liegt der Fokus der IT-Industrie auf Mobilgeräten. In den kommenden vier Jahren wird nach Einschätzung der Marktforscher von IDC die Zahl der mobilen Internetnutzer auf eine Milliarde ansteigen. Smartphones mit den unterschiedlichsten Betriebssystemen müssen in der Lage sein, Web-Anwendungen zuverlässig und in guter Qualität auszuführen.

Video ist für ein breites Publikum eine der wichtigsten Applikationen. Adobe hat hier mit dem Flash-Player 10.1 bei fast allen wichtigen Smartphone-Herstellern (bis auf Apple) seine Position zunächst gesichert. Und wer in diesem Markt auf Dauer die Führung übernimmt, wird mit Sicherheit langfristig auch auf dem Desktop-Markt eine gewichtige Rolle spielen.

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Microsoft-Manager Ian Ellison-Taylor und Intel-Managerin Renee James haben auf dem Intel Developer Forum im September Version 3 von Silverlight auf verschiedenen Mobilgeräten mit Intel-Prozessoren demonstriert. Microsofts Flash-Konkurrent lief dabei auch auf einem Mobile Internet Device das mit Intels Atom-CPU und dem Linux-Derivat Moblin ausgestattet war.

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ZDNet.de Redaktion

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