In einem Gespräch mit Analysten hat sich Microsoft-CEO Steve Ballmer ausführlich zu den Zukunftsperspektiven des wichtigsten Umsatzbringers geäußert: dem Windows-Geschäft. Neben Piraterie, aufstrebenden Märkten und Netbooks hat Ballmer eine weitere Bedrohung für Windows entdeckt: Betriebssysteme anderer Hersteller.
„Wir bekommen immer mehr Wettbewerber aus unterschiedlichen Bereichen“, so der CEO. Er erwähnte Linux und Apple sowie die Google-Systeme Android und Chrome OS. „Ich weiß aber noch nicht, was Chrome OS ist. Ich setze es nur der Vollständigkeit halber mit auf die Liste. Fest steht, wir werden angegriffen. Ein so großes Geschäft wie Windows verdient Wettbewerber.“
Windows 7 ist Ballmer zufolge eine starke Antwort auf diese Bedrohungen. Microsoft wisse sehr genau, dass Windows sein Flaggschiff ist. „Das ist hier absolut die erste Aufgabe.“
Der Microsoft-CEO erwartet, dass Windows im kommenden Jahr gemeinsam mit dem PC-Markt wieder wachsen wird, macht aber keine Zahlenangaben. Die Berichterstattung sieht er allgemein als zu negativ an. „Viele denken, wir haben mit Windows Probleme, die wir nicht haben.“
Der Wettbewerb mit Apple verlief im vergangenen Jahr Ballmer zufolge ausgeglichen. Apple habe zum Jahresanfang einige Marktanteile erobert, Windows gegen Ende etliche zurückgeholt. Angesichts der Ausstattung der anwesenden Analysten stellte er aber fest, dass noch Arbeit zu tun sei: „Verstecken Sie Ihre Geräte nicht. Ich habe sie schon gezählt. Solange Sie Office nutzen, können Sie ruhig so weitermachen.“
Ballmer musste sich auch für das schlechteste Quartal in der Geschichte von Microsoft rechtfertigen, in dem das Unternehmen mehrere hundert Millionen Dollar hinter den Erwartungen von Analysten zurückgeblieben war. „Das war ein ziemlich wildes Quartal“, sagte er. „Der Wirtschaft ging es schlecht, aber wir hatten trotzdem ein recht gutes Jahr.“
Ballmer war in dem Gespräch natürlich auch auf das kürzlich geschlossene Suchabkommen eingegangen, dessen Modalitäten er erneut präsentierte. In den Mittelpunkt seiner Darstellung rückte er die Vorteile für beide Unternehmen und nannte das Abkommen eine „Win-Win“-Vereinbarung, von der beide Firmen profitierten.
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