Twitter ergänzt Android-App um Übersetzungsfunktion

Twitter hat seine Android-App nun ebenfalls um Microsofts Übersetzungsdienst Bing Translations ergänzt. Somit lassen sich Tweets direkt in der App übersetzen. Sie unterstützt derzeit über 40 Sprachen.

Die Funktion war zuerst in die Windows-Phone-App von Twitter integriert worden. Die Ankündigung blieb damals Partner Microsoft für seine Konferenz Build 2013 vorbehalten. iOS zog Twitter dann im Juni 2014 nach.

Unter Android steht der Übersetzungsdienst nicht nur in der Standard-Twitter-App, sondern auch in Tweetdeck und in der Browserversion zur Verfügung. Die Option muss zunächst in den Einstellungen aktiviert werden. Neben fremdsprachigen Tweets erscheint ein Globus-Symbol, mit dem sich die Übersetzung starten lässt; erste Anwender berichten auch von einem Link mit dem Titel „Übersetzen aus dem Japanischen“ oder ähnlich.

Die Qualität der Übersetzungen ist erwartungsgemäß nicht überragend. Zu allgemeinen Problemen mit maschineller Übersetzung kommt hier noch das Problem, dass Twitter-Texte sehr kurz, bisweilen elliptisch sind und häufig Abkürzungen enthalten. Der Übersetzungsdienst kann wenig Kontext nutzen, um Ambiguitäten aufzulösen. Microsoft sagt über sein Angebot, die Qualität der Übersetzungen liege „deutlich unter der eines professionellen Übersetzers“. Bis man dieses Niveau erreiche, werde es „noch viele Jahre dauern.“

Anwender profitieren aber davon, dass Originaltext und Übersetzung untereinander stehen. So lassen sich auch kryptische Übersetzungsversuche oft erschließen.

Der führende Übersetzungsdienst im Web und auf Smartphones dürfte derzeit Google Übersetzer sein, dem Microsofts Bing-Dienste nacheifern. Google profitiert dabei auch von Erfolgsprodukten wie dem Browser Chrome und dem E-Mail-Dienst Gmail, in die es seine Übersetzungsfunktion eingebaut hat. Microsofts Partnerschaft mit Twitter hat daher große strategische Bedeutung, um die Qualität des Produkts auch Anwendern demonstrieren zu können, die Microsoft gegenüber eine skeptische Haltung einnehmen.

[mit Material von Eileen Brown, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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