Wikileaks wird bis auf Weiteres keine neuen Dokumente veröffentlichen. Als Grund nennt die Whistleblower-Site Geldmangel. Führenden Geldinstituten und Kreditkartenunternehmen wirft sie vor, Spenden zurückzuhalten, was zu der schwierigen finanziellen Lage geführt habe.
„Wir sind gezwungen, vorübergehend unsere Veröffentlichungen einzustellen, während wir unser wirtschaftliches Überleben sichern“, heißt es auf wikileaks.org. „Schon fast ein Jahr lang kämpft Wikileaks gegen ein unrechtmäßiges Finanzembargo. Eine Handvoll US-Finanzkonzerne darf nicht darüber bestimmen können, wie die ganze Welt mit ihrem Geldbeutel abzustimmen hat. Unser Kampf ist teuer. Wir brauchen Deine Unterstützung um uns zu wehren. Bitte spende jetzt.“
Auf einer extra eingerichteten Spendenseite argumentiert Wikileaks, Visa, MasterCard, PayPal, Western Union und die Bank of America hätten versucht, der Organisation den „Geldhahn“ zuzudrehen. Sie blockierten mehr als 95 Prozent des Spendenaufkommens für Wikileaks, was „mehreren zehn Millionen Dollar“ entspreche.
Finanzielle Probleme begleiten Wikileaks, das nur von öffentlichen Spenden lebt, schon länger. Nach der Veröffentlichung der Botschafterdepeschen im vergangenen Jahr hatten zahlreiche Geldinstitute Konten der Enthüllungsplattform eingefroren. PayPal begründete seine Entscheidung mit Verstößen gegen seine Nutzungsbedingungen. Wikileaks hält das Vorgehen hingegen für politisch motiviert.
Auch wenn Wikileaks in seinem Spendenaufruf nicht sagt, wie viel Geld es einsammeln will, nennt es doch Zahlen zu seinen Kosten. Demnach zahlt Wikileaks 5000 Dollar für 20 „sichere, anonyme Telefone“. Die Rechtskosten beliefen sich auf 1,2 Million Dollar. Die IT-Infrastruktur sowie Recherchen für Veröffentlichungen kosten angeblich jeweils 500.000 Dollar. Die Personalkosten summierten sich ebenfalls auf 500.000 Dollar. Produktionen schlügen mit 400.000 Dollar zu Buche. Für Sicherheit und Kampagnen zahle man jeweils 300.000 Dollar.
Wikileaks listet mehrere Möglichkeiten auf, wie Spender die Blockade der Finanzunternehmen umgehen können. Dazu zählen die virtuelle Währung Bitcoin und Überweisungen per MoneyGram. Zudem nennt Wikileaks mehrere Adressen weltweit, an die Unterstützer Bargeld oder Schecks schicken können.
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Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.