Google wirft der chinesischen Regierung vor, absichtlich den Betrieb seines E-Mail-Dienstes Google Mail in China zu stören. In den vergangenen Monaten haben sich Nutzer wiederholt über verschiedene Probleme beim Senden oder Markieren von Nachrichten beschwert, wie die britische Zeitung The Guardian meldet.

„Von unserer Seite aus gibt es keine Probleme“, sagte ein Google-Sprecher gegenüber ZDNet. „Das ist eine sorgfältig entwickelte Blockade der Regierung, die so aussehen soll, als läge der Fehler bei Google Mail.“

Schon am 11. März hatte Google in einem Blogeintrag von „sehr zielgerichteten und offenbar politisch motivierten Angriffen“ auf seine Nutzer berichtet. „Wir glauben, dass Aktivisten ein Ziel waren.“

Der Internetkonzern nimmt auch Bezug auf eine von Microsoft im Januar gemeldete Windows-Lücke, die es Hackern mittels manipulierter MHTML-Dateien erlaubt, während einer Browsersitzung beliebige Skripte auszuführen. Unbekannte Dritte sollen sich so Zugang zu Nutzerdaten verschafft haben.

Die Spannungen zwischen Google und der chinesischen Regierung dauern nun schon seit über einem Jahr an. Auslöser war ein Hackerangriff auf den Suchanbieter und weitere US-Unternehmen. Als Urheber wird China vermutet, das jede Beteiligung jedoch vehement bestritt.

In der Folge weigerte sich Google, weiter Suchergebnisse zu filtern. Es lagerte seine Suchmaschine kurzerhand nach Hongkong aus. Im Juni blockierte China die Funktion Suggest, die Nutzern während der Eingabe eines Begriffs automatisch Suchvorschläge unterbreitet. Trotz der Meinungsverschiedenheiten verlängerte China im Juli Googles staatliche Lizenz für Internet Content Provider (ICP).

ZDNet.de Redaktion

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