Ab sofort verschickt die United Internet AG über ihre Dienste GMX und Web.de E-Mails auch per Post. 54 Cent kostet der Hybridbrief – 1 Cent weniger, als die Post an Porto für einen Standardbrief verlangt.
Für den Service arbeitet das Unternehmen mit den Anbietern ediPost (GMX) und IAB/Francotyp-Postalia (Web.de) zusammen. Nutzer schicken ihre Nachrichten per E-Mail an den Dienstleister, der sie ausdruckt und über den jeweils günstigsten Zusteller versendet – etwa TNT, Mail Alliance oder auch die Deutsche Post.
Bereits jetzt versendet die Post über ihr Schreibcenter digital erstellte Briefe und Postkarten. Dazu schreiben Kunden online eine Nachricht oder laden ein Word- oder PDF-Dokument hoch. Die Portokosten sind dieselben wie bei einem klassischen Brief. Für Druck und Versand werden mindestens 1,90 Euro fällig. Damit ist der „Onlinebrief“ deutlich teurer, als ursprünglich angekündigt.
Ebenfalls seit heute können sich Kunden von GMX und Web.de vorab für De-Mail anmelden und ihre Wunschadresse reservieren. Das Projekt der Bundesregierung soll den E-Mail-Verkehr – etwa mit Behörden – rechtsverbindlich machen. Voraussetzung ist, dass sich Sender und Empfänger einmalig registrieren und eindeutig identifizieren. Der Provider verschickt an den Absender einer De-Mail automatisch eine Versand- und Zustellbestätigung. Diese ist mit einer digitalen Signatur versehen. Damit ist De-Mail die erste Form der Online-Kommunikation, die rechtlich einem Einschreiben entsprechen wird.
Die gesetzliche Grundlage – das De-Mail-Gesetz (PDF) – soll demnächst verabschiedet werden. Die offizielle Einführung ist noch für 2010 geplant. Offizielle Partner sind neben GMX und Web.de, Mentana, T-Home und T-Systems.
Die Post war 2009 aus dem De-Mail-Konsortium ausgestiegen und kocht seitdem ihr eigenes Süppchen: Am 14. Juli startet der E-Postbrief. Auch dafür ist eine verbindliche Identifikation notwendig. Die Post erhofft sich von der vorgezogenen Markteinführung einen Vorsprung vor der De-Mail-Konkurrenz. Bereits der herkömmliche E-Mail-Verkehr kostet sie etwa drei Prozent der Sendungsmengen im Briefgeschäft pro Jahr – Tendenz steigend.
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