Kleine Webshops werden aus Kostengründen auf die Identifizierung mit dem neuen Personalausweis verzichten. Sie sind primär daran interessiert, dass sie ihr Geld für eine versandte Ware bekommen. Eine Bonitätsprüfung kann ohnehin nicht stattfinden. Einen Personalausweis bekommt auch jemand, der in einem privaten Insolvenzverfahren steckt.

Für größere Shop- und Zahlungsanbieter wie Amazon und Paypal ist eine solche Verifizierung durchaus interessant. Zusätzlich zur Eingabe der üblichen Kreditkartendaten kann so nämlich überprüft werden, ob die Kreditkarte zu einem Personalausweis passt.

Für die Anmeldung in Foren, sozialen Netzwerken und ähnlichen Diensten eignet sich die pseudonyme Kennung. Das erspart die Anmeldung per Username und Kennwort. Für private Foren ist die Teilnahme jedoch zumindest mittelfristig zu aufwändig und zu teuer. Fraglich ist auch, ob ein weltweites soziales Netzwerk wie Facebook am eID-Verfahren mit PACE-Protokoll teilnimmt, ohne vorhersagen zu können, ob dieses Verfahren weltweit Akzeptanz findet.

Allgemein wird damit gerechnet, dass sich das eID-Verfahren zunächst beim Online-Banking durchsetzt. Betrügereien beim Zahlungsverkehr wie Phishing lassen sich durch dieses Verfahren einschränken, daher werden die Banken bereit sein, in die Infrastruktur zu investieren. Für den Anwender fällt die Eingabe einer TAN bei jeder Überweisung weg. Wer Zinshopping betreibt und die Lockangebote bei Tagesgeldkonten ausnutzt, kann in Zukunft auch ohne Postident-Verfahren bequem Konten von zuhause eröffnen. Für alle Konten benötigt man nur noch die selbstwählbare PIN aus dem Personalausweis.

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ZDNet.de Redaktion

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