Datenschutz: Kanada leitet neue Untersuchung gegen Facebook ein

Die kanadische Datenschutzbehörde hat eine Untersuchung der Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook eingeleitet. Die Bedenken richten sich gegen die im Dezember eingeführten Änderungen, die nach Ansicht der Datenschützer in der Voreinstellung mehr persönliche Informationen freigeben als zuvor.

„Einige Facebook-Nutzer sind von bestimmten Änderungen auf der Website enttäuscht“, sagte die stellvertretende Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham, die schon im vergangenen Jahr die Ermittlungen gegen das Unternehmen leitete. Die Änderungen hätten eigentlich den Datenschutz stärken und persönliche Informationen besser schützen sollen. Beschwerden von Einzelpersonen spiegelten zudem einige Kritikpunkte wieder, die die Behörde in den vergangenen Monaten gegenüber Facebook geäußert habe.

Das neue Privatsphäre-Modell des Social Network gibt den inzwischen mehr als 350 Millionen Nutzern die Möglichkeit, für jeden eingestellten Inhalt Zugriffsberechtigungen festzulegen. Facebook hat nach eigenen Angaben detaillierte Anleitungen für den Umstieg zur Verfügung gestellt.

„Wir haben die Beschwerde bisher noch nicht erhalten, aber wir sind zuversichtlich, dass die vor mehr als einem Monat begonnene Umstellung transparent ist, im Rahmen der Erwartungen unserer Nutzer liegt und den Gesetzen entspricht“, sagte Facebook-Sprecher Barry Schnitt. Vor allem die Kampagne, die Facebook gestartet habe, um seine Mitglieder über die Änderungen zu informieren, sei in ihrem Umfang beispiellos gewesen. Facebook habe alle Änderungen an den Privatsphäre-Einstellungen deutlich hervorgehoben – nichts sei ohne Zustimmung geändert worden.

Im Dezember haben die Datenschützer des Electronic Privacy Information Center (EPIC) bei der US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) eine Klage gegen Facebook eingereicht. In der Klageschrift heißt es, die neuen Datenschutzrichtlinien machten private Informationen öffentlich, die vorher Dritten nicht zugänglich waren. Facebook hält die Klage für unbegründet.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

13 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

14 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

22 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

3 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

3 Tagen ago