T-Mobile – oder, um genau zu sein, der Pulse-Hersteller Huawei – hat die bekannte Standardversion von Android an diversen Stellen etwas aufgewertet. So gibt es ein paar zusätzliche Widgets für den Homescreen, die beispielsweise Videos oder Bilder anzeigen, oder eine Kontakte-Ansicht im Cover-Flow-Stil. Aber beispielsweise mit der Sense-Oberfläche, die auf dem HTC Hero läuft, kann sich die Pulse-Software nicht messen. Zu wenig integriert wirken soziale Netzwerke, Messenger oder Twitter. Doch man darf sich nicht beschweren, denn Samsungs Galaxy oder die ersten beiden HTC-Android-Smartphones G1 und HTC Magic haben noch gar keine Extras zu bieten.

Je länger man sich mit Android beschäftigt, um so mehr begeistert das Handy-Betriebssystem. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass es täglich neue Anwendungen für die Google-Handys gibt. Viele davon sind sogar kostenlos, etwa Google Sky Map, Qype oder diverse Spiele. Damit ist das Pulse nicht einfach nur irgendein Touchscreen-Handy, sondern ein mächtiges Smartphone, das mit Zusatzprogrammen PDF-Dateien öffnet, auf Exchange-Server zugreift oder als vollständiges Navigationssystem dient. Der Android Market entspricht Apples App-Store.

Doch selbst ohne Zusatzprogramme überzeugt das Pulse. Viele sinnvolle Applikationen sind vorinstalliert, unter anderem RoadSync für den Datenabgleich von E-Mails, Kalendereinträgen und Kontakten mit dem E-Mail-Server des Arbeitgebers, Youtube-Client, Google Maps, ein hervorragender Webbrowser sowie kleinere Tools wie Taschenrechner, Kalender und Media Player.

Sprachqualität

Die guten Touchscreen- und Smartphone-Features sind das eine, doch in erster Linie handelt es sich immer noch um ein Handy. Und genau bei den Kernfunktionen gibt es mächtige Punktabzüge: Die Sprachqualität ist mäßig, der Rufaufbau dauert ewig oder schlägt gleich ganz fehl. Zwar verhalten sich in diesen Kategorien das iPhone oder der HTC Hero besser, aber auch nicht optimal, weswegen man das Pulse doch nicht komplett abschreiben darf. Dennoch, Telefonieren mit diesem Modell nervt.

Dafür klappt die Verbindung ins Internet über WLAN oder UMTS samt HSPA sehr gut. Zur Positionsfindung ist GPS integriert, und für die Übertragung etwa von Bildern auf ein anderes Handy gibt es Bluetooth.

Der Anwender kann im internen Speicher des Pulse 2 GByte Daten ablegen. Reicht das nicht, steht ein Micro-SD-Speicherkartenslot zur Verfügung. Im Test erkennt das Smartphone die gespeicherten Fotos, Musik- und Videodateien auf Anhieb, sogar, wenn sie sich auf einer 4-GByte-Karte befinden. Auf der Rückseite sitzt sich die Linse der 3,2-Megapixel-Kamera. Sie vollbringt keine Wunder, schießt aber solide Fotos und eignet sich auch mal für eine spontane Videoaufnahme. Auf Blitz oder Foto-LED müssen Pulse-Käufer allerdings verzichten.

Fazit

Das Pulse ist ein guter Kompromiss aus ordentlicher Ausstattung und günstigem Preis. Man muss wohl damit leben, dass sich die Kunststoffhülle nicht sonderlich hochwertig anfühlt und die Tastatur manchmal etwas zäh reagiert. Doch in Anbetracht des großen, hochauflösenden Displays und der vielen Möglichkeiten, die das Android-Betriebssystem zu bieten hat, geht das durchaus in Ordnung. Wem das Telefonieren wichtiger ist als Webbrowser, Youtube-Client oder Exchange-E-Mail, der sollte nach Alternativen Ausschau halten, denn die Sprachqualität könnte durchaus besser sein.

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ZDNet.de Redaktion

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