PDC 2009: Microsoft will den Anschluss nicht verlieren

Auf seiner jährlich stattfindenden Professional Developers Conference (PDC) lüftet Microsoft traditionsgemäß bisher unter Verschluss gehaltene Informationen zu neuen Produkten, ganz gleich, ob sie zur Softwareentwicklung dienen oder nicht. Auch dieses Jahr verriet Microsoft interessante Details und stellte zeitgleich neue Pre-Releases ins Netz. Neuigkeiten gab es vor allem zu Internet Explorer 9, Office 2010 und Windows Azure.

Solche Informationen sind bei Microsoft jedoch immer mit Vorsicht zu genießen. Microsoft ist bekannt dafür, dass es neue Produkte mit vielen Features verspricht, dann aber einen Großteil der Versprechungen nicht einhält. Schon oft hat Microsoft kurzfristig lange angekündigte Funktionen wieder herausgenommen und in einen nicht näher bezeichneten "Zeitrahmen" verschoben.

Das hat durchaus einen Grund: Dieser Marketingstrategie verdankt Microsoft seinen Aufstieg zum Weltmarktführer für PC-Software. Als sich Microsoft 1992 von seinem bisherigen Partner bei der Betriebssystementwicklung IBM trennte, konnte es nur mit einer Betaversion von Windows NT als Nachfolger für das nicht mehr zeitgemäße MS-DOS aufwarten.

Windows NT benötigte als Minimalanforderung 16 MByte Speicher, während OS/2 von Konkurrent IBM mit 2 MByte eine passable Performance lieferte. Da Windows NT auf damaligen Mainstream-Desktops nicht zum Laufen gebracht werden konnte, versprach Microsoft für ein Kürze erscheinendes Betriebssystem mit dem Namen "Chicago" das Blaue vom Himmel herunter.

Diese Strategie hielt Microsoft drei Jahre durch, bis schließlich Windows 95 auf den Markt kam, das sich als aufgebohrtes Windows for Workgroups 3.11 auf der Basis von MS-DOS herausstellte. Dennoch sank OS/2 in die Bedeutungslosigkeit ab, und Microsofts Strategie der nicht gehaltenen Versprechungen war erfolgreich. Bis heute verfährt Microsoft nach diesem Prinzip.

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ZDNet.de Redaktion

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