PDC 2009: Microsoft will den Anschluss nicht verlieren

Auf der PDC stellte Microsoft auch die erste Beta von Office 2010 vor, die bereits als Download verfügbar ist. Die neue Version gibt es als 32-Bit- und als 64-Bit-Version. Die 64-Bit-Version dürfte allenfalls für sehr große Excel-Sheets interessant sein, die mehr als 2 GByte Hauptspeicher nutzen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man sich große Datenmengen aus einer Datenbank für komplexe Analysen zieht.

Für die restlichen Anwendungen ist eine 64-Bit-Version in etwa so sinnvoll wie die 64-Bit-Version des Internet Explorer. Meist kommt man mit 2 GByte Hauptspeicher aus, so dass die 32-Bit-Versionen ausreichen und Kompatibilität zu binären 32-Bit-Plug-ins liefern.

Echte Fortschritte gibt es bei Outlook 2010. Outlook 2010 kommuniziert nun per XML und SOAP mit Exchange-Servern ab Version 2007, wie es auch bei der Exchange-Unterstützung von Mac OS Snow Leopard der Fall ist. Für den Anwender hat das den Vorteil, in seinem Mail-Profil mehrere Exchange-Server konfigurieren zu können. Freiberufler, die interne Mail-Accounts bei diversen Kunden besitzen, werden das zu schätzen wissen.

Darüber hinaus bekommt Outlook 2010 eine Social-Media-Komponente. Outlook lässt sich über Konnektoren mit Twitter und Facebook verbinden. Weitere Konnektoren sind geplant. Mit LinkedIn führt Microsoft derzeit Verhandlungen.

Zum einen lassen sich Verlautbarungen wie Tweets oder „Live Meldungen“ und „Neuigkeiten“ aus Facebook direkt in Outlook verfolgen und absetzen, zum anderen können die Kontakte aus sozialen Netzwerken direkt in das Outlook-Adressbuch integriert werden. Ändert ein Kontakt seine Daten im sozialen Netzwerk, so wird das Outlook-Adressbuch automatisch aktualisiert.

Weniger spektakulär sind die Neuerungen bei den anderen Anwendungen. Powerpoint bietet jetzt die Möglichkeit, für eingebettete Videos einen Start- und Endpunkt zu setzen, so dass ein Video, aus dem man nur einen Ausschnitt zeigen möchte, nicht vorher mit Schnittsoftware bearbeitet werden muss. Außerdem lassen sich Videos nun direkt aus dem Internet, etwa von YouTube, in ein Dokument einbinden.

Neu ist auch das Powerpoint-Broadcasting. Über Office Live lassen sich Präsentationen inklusive Videos ins Netz stellen, die für eine geschlossene Benutzergruppe oder die Öffentlichkeit sichtbar sind. Zum Anschauen solcher Präsentationen reicht ein Webbrowser.

Da es bei Word und Excel wenig Neuigkeiten gibt, bedient sich Microsoft seines "Tricks" von Office 2007. Damals wurde das Ribbon-Interface eingeführt, bei dem sich kein Menüpunkt mehr dort befand, wo er vorher war. So merkte jedermann sofort, dass er mit einer neuen Version arbeitet, was dem ein oder anderen Benutzer ansonsten verborgen geblieben wäre.

In Office 2010 bleibt das Ribbon-Interface bestehen. Die einzelnen Elemente hat Microsoft aber wieder kräftig umgestaltet. Teilweise geht es wieder zurück zu den Wurzeln. So hat Microsoft den Menüpunkt Datei mit Unterpunkten wie Öffnen, Speichern, Speichern unter und Drucken wieder eingeführt.

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ZDNet.de Redaktion

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