Exklusivinterview mit Bill Gates: der unruhige Ruheständler

Es ist nun ein Jahr her, dass Bill Gates seine Vollzeitbeschäftigung bei Microsoft aufgegeben und das Ruder des Unternehmens an Steve Ballmer übergeben hat. Wie so viele andere Rentner hat jedoch auch Gates genügend Vorhaben und Projekte gefunden, die ihn auf Trab halten. Im Gegensatz zu manchem anderen Pensionär sind Gates Aktivitäten aber auch im Ruhestand von weitreichender Bedeutung. Grund genug für Ina Fried, von der ZDNet-Schwesterpublikation CNET.com, den arbeitsamen Ex-Firmenchef im Detail auszufragen.

Gates engagiert sich bei vielen Projekten: Etwa im Kampf gegen Kinderlähmung, bei der Eindämmung der Malaria, oder bei Versuchen, das marode US-Bildungssystem wieder in Ordnung zu bringen. Zwischendurch konnte er sich aber auch noch einen ganz privaten Traum erfüllen, indem er eine auf Videoband aufgezeichnete Vorlesungsserie des amerikanischen Physikers und Nobelpreisträgers Richard Feynman kostenlos im Web verfügbar machte.

Gates hat dazu die Rechte an den Videos erworben und Microsoft Research gebeten, eine interaktive Software zu entwickeln, welche die Videos begleitet. Aber alte Freundschaft verpflichtet: Um das Angebot nutzen zu können, benötigt man Microsoft Silverlight. Die Vorlesungen stehen aber auch bei Youtube zur Verfügung.

Bill Gates erzählt im Interview mit CNET, dass er die Videos vor 20 Jahren entdeckt habe. Damals sei er begeistert gewesen: „Die waren einfach unglaublich gut.“ Mit der Aktion wolle er mehr Menschen dazu bringen, auf ganz einfache Art Wissenschaft mit Tiefgang zu erleben beziehungsweise überhaupt an Wissenschaft heranführen. In den Vorlesungen werden etwa Begriff wie „Schwerkraft“ anschaulich erklärt und deren Bedeutung für die Zusammenhänge im Universum leicht verständlich dargestellt.

In dem ausführlichen Interview nimmt Gates sowohl zu allgemeinen Problemen von Entwicklung und Technologie sowie zu den Veränderungen bei Microsoft Stellung, gibt Einblicke in die Absichten mit dem derzeit bei Microsoft unter dem Codenamen „Natal“ entwickelten Produkt und äußert sich eingehend zu Googles gerade erst angekündigtem Chrome OS.

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ZDNet.de Redaktion

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